Rülzheim Radtouristen sollen verstärkt angelockt werden

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Nur etwas mehr als 5700 Übernachtungen und knapp 1000 Gästeankünfte konnte der Tourismusverein der Verbandsgemeinde (VG) im Jahr 2021 verzeichnen, ein Rückgang um fast zwei Drittel im Vergleich zum Vorjahr.

Der Rückgang war drastisch. Allerdings durften damals die Beherbergungsbetriebe coronabedingt nur im 1. Halbjahr öffnen. Weitere Gründe für den Rückgang waren nach Angaben von Petra Becker, Geschäftsführerin des Vereins, auch der Wegfall der Meldepflicht für Privatbetriebe mit weniger als zehn Betten sowie die Schließung des Campingplatzes Rülzheim seit 2020. Diese Zahlen fehlen jetzt in der Statistik.

Große Nachfrage nach Prospekten

Im Berichtszeitraum wurden am Treidlerweg in Hördt und am Oberwaldweg in Kuhardt neue Bänke aufgestellt. Zudem wurde am Storchenweg in Leimersheim eine neue Markierung angebracht. Während der Corona-Pandemie wurden Prospekte so verstärkt nachgefragt, dass ein Nachdruck der Printmedien erforderlich war.

Zur Erstellung eines Radkonzepts wurden an verschiedenen Punkten zahlreiche Radtouristen befragt. Dabei stellte sich heraus, dass diesen eine Zertifizierung der Beherbergungsbetriebe besonders wichtig ist. Für eine solche Zertifizierung war der Verein bereit, die anfallenden Kosten zu übernehmen. Die Beschilderung der Radroute, die landschaftliche Attraktivität und das gastronomische Angebot wurden als weitere Kriterien genannt.

Tagestouristen aus der weiteren Region

Über die Hälfte der befragten Radtouristen kam aus Rheinland-Pfalz, 33 Prozent aus Baden-Württemberg. Auch bei den Tagestouristen kamen 80 Prozent aus diesen beiden Ländern. Ausländische Radtouristen gab es wenige, nur 3,8 Prozent, überwiegend aus der Schweiz, Österreich, England, Niederlande und Frankreich. Die meisten blieben nur eine Nacht in der VG, gefolgt von 22 Prozent mit fünf Nächten. Sieben Prozent blieben sechs Nächte, neun Prozent zehn Nächte. Die Ergebnisse der Befragung fließen nun in die weitere Planung des Vereins für Rad-Angebote ein.

Zentrales Ziel sei es, so Becker, die Pfalz bewusster und stärker als Rad-Destination zu positionieren. Neben dem Wandern soll der Radtourismus als „Kernthema etabliert“ werden. Die Radreiseregion „vom Rhein zum Wein“ wird als ADFC-Zertifizierung angestrebt. Das Projektmanagement hierfür liegt bei der Pfalz-Touristik. Routenvorschläge für den Landkreis Germersheim wurden bereits erarbeitet und eingereicht. Hierzu soll auch der barrierefreie Radweg zählen.

Für den Vorsitzenden des Vereins, Bürgermeister Matthias Schardt war es wichtig, die Mitglieder und Anbieter während der Corona-Pandemie zu unterstützen. „Wir freuen uns sehr, dass es jetzt wieder halbwegs normal weiterzugehen scheint.“ Man habe allerdings Sorge, dass die Entwicklungen der Energiekosten gerade die Gastronomie und das Vereins- und Festleben treffen werden.

Neu gewählt wurden bei der Generalversammlung Franz Pietruska (Rülzheim), Petra Dannenmeier und Fritz Schardt (beide Leimersheim) als Beisitzer sowie Wolfgang Gehrlein (Rülzheim) und Michael Hubert (Leimersheim) als Kassenprüfer.

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