Hagenbach Pater Franklin in Indien besucht

Besuch im Kindergarten Father Franklin.
Besuch im Kindergarten Father Franklin.

Nach jahrelanger Pause besuchten zwei Vertreter der Indienhilfe Pater Franklin in Indien, um sich vor Ort ein Bild vom Erfolg der Hilfsprojekte für Bedürftige zu machen, wofür regelmäßig Spendengeld gesammelt wird.

Zwei Wochen lang besuchten Sabine Müller aus Hasbergen bei Osnabrück und Franz Xaver Scherrer, Hagenbachs ehemaliger Stadtbürgermeister, im Oktober letzten Jahres Pater Franklin und die Projekte der Pilar Fathers in Indien, wie sie nun mitteilten. Die Pilar Fathers sind ein katholischer Orden, zu dem etwa 450 Priester gehören, mit Stammsitz in Goa. Nach vier Jahren Pause wollten sie sehen, wie es Pater Franklin in seinem Wohnort Bhopal geht, ob Kinderheime und Schule gut laufen und um festzustellen, was gebraucht wird.

Viele Menschen in Kalkutta sind auf die Armenspeisung angewiesen.
Viele Menschen in Kalkutta sind auf die Armenspeisung angewiesen.

Alle Projekte, zu denen Scherrer und Müller als Vertreter der Indienhilfe Kontakt haben und die von dieser finanziell unterstützt werden, finden sich in der Provinz Kalkutta und werden von dort aus zentral verwaltet.

Gefühl der Sicherheit

Von Bhopal ging es weiter nach Berkheda. Das ist die erste Station für die Kinder, die bei Pater Franklin jedes Jahr im April aufgenommen werden. Etwa 80 bis 100 Jungen und Mädchen, die aus Slums stammen, wohnen hier und lernen von Schwestern alles, was sie für den Alltag brauchen, zum Beispiel Hygiene und Regeln des Zusammenlebens. Hier bekommen sie schnell ein Gefühl der Sicherheit, Verlässlichkeit und des Angenommenseins, berichten Scherrer und Müller. Alle schlafen in einem großen Raum auf dem Fußboden. In diesem „blitzsauberen Raum“ essen und lernen sie auf dem Fußboden sitzend. Jedes Kind besitzt einen Koffer mit Kleidung, Teller, Becher und einigen Kleinigkeiten.

Schwestern kümmern sich um Kinder

Bedürftige in Kalkutta freuen sich über die Essensspende.
Bedürftige in Kalkutta freuen sich über die Essensspende.

Nach dem ersten Jahr ziehen die Kinder ins Tribal Hostel um, eine Art Vorschule, wo sich die Schwestern liebevoll um die Kinder kümmern. Im Tribal Hostel lernen sie die Grundlagen des Lernens und werden auf die Schule vorbereitet. Der in der Umgebung angebaute Weizen und das Gemüse reichen aus für die Versorgung der rund 1000 Kinder in allen Hostels. Ferner werden viele Tiere gehalten, Schweine, Gänse, Enten, Hasen und Puten etwa.

Die Not auf Kalkuttas Straßen ist groß. Ohne eine gespendete Mahlzeit ...
Die Not auf Kalkuttas Straßen ist groß. Ohne eine gespendete Mahlzeit ...

Wenn die Kinder alt genug sind, ziehen die Mädchen um in das Hostel Nishkalanka und die Jungen ins Hostel nach Bal Bahwan. Gleichzeitig beginnen sie ihre Schulausbildung in der großen Schule, die Prakash Vidyalaya. Hier können die Kinder bis zum Abschluss nach Klasse 12 lernen. Die Schulen der Pilar Fathers haben nach Aussage von Scherrer und Müller ein deutlich höheres Niveau als die staatlichen. Nach der Schulausbildung finden viele Kinder Ausbildungsstellen oder studieren an einem College.

Nähmaschine für finanzielle Unabhängigkeit

Ein weiteres Projekt, das Pater Franklin und die Indienhilfe Deutschland ins Leben gerufen haben, ist die Nähschule für Frauen und Mädchen, wo sie in einem zehnmonatigen Kurs das Nähen lernen. Nach bestandener Abschlussprüfung erhalten sie ein Zertifikat und als Geschenk eine neue mechanische Nähmaschine für eine Zukunft in finanzieller Unabhängigkeit. Auch ein Besuch in der Lepra-Kolonie stand laut Scherrer und Müller auf dem Programm.

Besuch in der Grundschule. Hier werden unter anderem Regeln des Zusammenlebens und der Hygiene gelernt.
Besuch in der Grundschule. Hier werden unter anderem Regeln des Zusammenlebens und der Hygiene gelernt.

Die Unterstützung der Indienhilfe und Franklins Lepra-Kolonie ermöglicht vielen Kindern die Chance, nach ihrer Schulausbildung in Franklins Schule Krankenschwester, Arzt oder Lehrer zu werden.

Von Bhopal aus flogen Scherrer und Müller nach Ranchi, wo der unter einfachsten Bedingungen lebenden Landbevölkerung geholfen wird.

Schule für Kinder aus Slums

Besuch im Mädchenhostel. Die Jungen sind separat in einem anderen Hostel untergebracht.
Besuch im Mädchenhostel. Die Jungen sind separat in einem anderen Hostel untergebracht.

In Kalkutta stand der Besuch der Schule „Stella Maris“ auf dem Programm. Morgens wird die Schule von Kindern besucht, für die Schulgeld gezahlt wird. Nachmittags werden die dann leerstehenden Räume für Kinder aus den Slums im Hafengebiet genutzt, die kein Schulgeld zahlen können.

Besuch in der Krankenstation.
Besuch in der Krankenstation.

Zum Abschluss der Reise ging es nach Goa, dem Hauptsitz und Mutterhaus der Pilar Fathers. Dort trafen sich Scherrer und Müller mit dem Finanzchef der Provinz Kalkutta, der alle von der Indienhilfe unterstützten Projekte verwaltet, für die regelmäßig Spendengeld gesammelt wird.

Info

Spendenkonto: Indienhilfe „Pater Franklin e. V.“, IBAN: DE37 5489 1300 0000 7370 03.

x