Lustadt Ortsgemeinde will Raser stoppen

Mehr Geschwindigkeitskontrollen sollen helfen, die Raser zu stoppen.
Mehr Geschwindigkeitskontrollen sollen helfen, die Raser zu stoppen.

Lustadt hat offenbar ein Raser-Problem. Derzeit kann die Kommune nur Daten sammeln, den Missstand kommunizieren und auf Geschwindigkeitskontrollen der Polizei hoffen. 2024 wird es für unvernünftige Verkehrsteilnehmer aber unangenehmer – nicht nur in Lustadt.

Mit teilweise bis zu 100 Stundenkilometern würden Fahrzeugführer durch die Karl-Lehr-Straße rasen, klagte ein Anwohner in der Einwohnerfragestunde der Ratssitzung am Donnerstag über stetig zunehmende Geschwindigkeitsüberschreitungen. Gerast werde vor allem nachts. Sogar ein Autorennen habe es schon gegeben: „Mittlerweile hat das Züge angenommen, dass man vielleicht mal etwas unternehmen könnte“, forderte er. Und kritisierte, dass im Gegensatz zu benachbarten Orten wie Lingenfeld und Westheim die Gemeinde Lustadt „nichts gemacht“ habe, um Verkehr zu verlangsamen. Vorschlag des Bürgers: „Um Aufzeichnungen zu haben, welche Geschwindigkeiten gefahren werden“, die Geschwindigkeitsanzeigetafel „für einen gewissen Zeitraum Richtung Friedhof, Höllenplatz“ zu stellen.

Ortsbürgermeister Volker Hardardt (FWG) konnte durch das Auslesen bereits aufgezeichneter Geschwindigkeitsmessungen Raserei im Ort, vor allem an den Ortseingängen und Ortsausfahrten, mit sogar über 100 Stundenkilometern bestätigen. „Vor allem zwischen 0 und 4 Uhr“, betonte er. Dass es bereits mehrfach zu Gefährdungen gekommen sei, berichtete Michael Ott (SPD): „Jetzt ist ein Punkt erreicht, wo man dem Ganzen Nachdruck verleihen sollte.“ Ott nannte es „traurige Wahrheit“, dass fließender Verkehr wichtiger als das Individuum und Schutz vor Rasern sei.

Zuvor hatte Julia Zöller (CDU) angeregt, über bauliche Verkehrsbremsen nachzudenken. Hardardt sagte, dass der Landesbetrieb Mobilität (LBM) solche Forderungen regelmäßig ablehne. Aber: „Ich kann gerne beim LBM einen Versuch starten.“ Christian Donwen vom Ordnungsamt der VG Lingenfeld informierte, dass derzeit nur die Polizei fürs Blitzen zuständig sei und eigene Geschwindigkeitskontrollen „erst Mitte nächsten Jahres“ stattfinden könnten. Wie berichtet, bilden die Verbandsgemeinden Lingenfeld, Herxheim und Kandel sowie die Stadt Wörth ab 1. Januar eine Blitzergemeinschaft. Auf Abhilfe durch Kontrollen setzt auch Hardardt: „Wenn jemand dasteht mit der Laserpistole wird es für den ein oder anderen teuer – oder der Führerschein ist halt mal weg.“

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