Kreis Germersheim Naturschutzgroßprojekt Bienwald wird verlängert

Die Förderung für das Naturschutzgroßprojekt Bienwald wird verlängert: Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) hat den entsprechenden Bescheid an die Landkreise Germersheim und Südliche Weinstraße als Projektträger übergeben. Damit stehen bis Ende 2020 weitere 2,3 Millionen Euro zur Verfügung.

Das Naturschutzgroßprojekt Bienwald wird zu 70 Prozent vom Bundesumweltministerium, zu 20 Prozent vom rheinland-pfälzischen Umweltministerium und zu 10 Prozent (6,67 Ger; 3,33 SüW) anteilsmäßig von den Projektträgern finanziert. „Ziel des Vorhabens sind der Schutz und die Entwicklung der eiszeitlichen Schwemmfächerlandschaft des Bienwaldes mit einem der größten Naturwälder des Landes. Die Landschaft des Bienwaldes ist damit nicht nur im nationalen, sondern auch im europäischen Maßstab einmalig“, erläutert BfN-Präsidentin Beate Jessel. Mit Unterstützung von Landesforsten Rheinland-Pfalz seien bislang fast 1700 Hektar zusammenhängende Naturwaldfläche dauerhaft gesichert worden. Darüber hinaus ermöglichten die Fördermittel, mehr als 10.000 Alt- und Biotopbäume aus der forstwirtschaftlichen Nutzung zu nehmen. Insgesamt wurden in der ersten Projektphase seit 2009 7,552 Millionen Euro für Zwecke des Naturschutzes in der Region bewilligt. Die Projektschwerpunkte liegen auf dem Schutz der charakteristischen Biotope im Wald und Offenland mit den dort lebenden Tier- und Pflanzenarten sowie dem Ausbau eines Biotopverbundes. Bis zum Ende des Förderzeitraumes sind in den kommenden zwei Jahren vor allem noch weitere Arbeiten zum Schutz der Binnendünen im Wald vorgesehen. Im Offenlandbereich soll nach der Flurbereinigung die Entwicklung großflächiger halboffener Extensivweiden umgesetzt werden. „Die Verlängerung bedeutet, dass die einzigartige Natur im Bienwald und an seinen Randbereichen langfristig gesichert werden kann“, sagte die rheinland-pfälzische Umweltministerin Ulrike Höfken. Im Projektgebiet leben beispielsweise die größte Mittelspechtpopulation in Rheinland-Pfalz, mehr als 2200 Käferarten, 143 Vogelarten, 15 Fledermaus- und 46 Libellenarten. Am Ende des ursprünglichen Projektzeitraumes im April dieses Jahres hat sich der Landkreis vom langjährigen wissenschaftlichen Leiter des Projektes, dem Biologen Dr. Peter Keller, getrennt. Die Leitung hat seitdem Manfred Wüst übernommen, der vorher schon für die Kreisverwaltung im Projektteam arbeitete. Das besteht zukünftig aus drei statt bisher vier Personen, der Sitz bleibt in Kandel im Bahnhofsgebäude.

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