Kreis Germersheim Leserbriefe an die Lokalredaktion Germersheim-Wörth:

Erna: „Sach mol Fritz. Hod de Burchemäschder jedzd geloche orrer nid?“ Fritz: „Hmm. Des esch bei Politiker nid immer so äfach zu sach.“ Erna: „Warum dann. Weil se mähnen, sie kinn sich mehr erlauwe als wie annre Leid. Ich sach dir mol änns Fritz. Mir kann de Burchemäschder gschdohle bleiwe. Do stelld sich die Frooch wer so en humbuck macht, ob der noch alle Schwalwe uffem Bähm hod?“ Fritz: „Do sieschd hald mol wirrer, dass zwische dämm wo verschbroche wird und dämm was gemachd wird, enn gaaaanz große Unnerschied ist.“ Ex-Bürgermeister Tobias Baumgärtner wurde sehr oft wegen diverser „Alleingänge“ verurteilt. Wenn man ihn hätte teeren und federn können, manch einer hätte es gemacht. Und nun steht dieser neue Bürgermeister in der Mitte eines Raumes, viele Augen und Ohren auf ihn gerichtet und hat doch tatsächlich nicht besseres zu tun, als genau das, was er in seinem Wahlkampf an Herrn Baumgärtner so verurteilt hat. Man könnte doch stark der Vermutung nachhängen, dass hier eine Arroganz gelebt wird, die sich wie ein Tritt in die Schnauze anfühlt. Hermann-Josef Schwab sagte, man fühle sich schlecht informiert. Respekt, dass er das Wort „Lüge“ nicht in den Mund genommen hat. Da sieht es ja wohl bei dem einen oder anderen Bellheimer etwas anders aus. Bleibt bloß abzuwarten, ob Gärtner die Größe zeigt, die das Amt eines wahren Bürgermeisters auch verdient hat. Auf die Aussage eines Bellheimer Mitbürgers mit Handicap, so zu antworten: „Ich bin nicht behindert und das ist gut so“, war nun wahrlich keine verbale Glanztat des Bürgermeisters Gärtner. Es verschlug nicht nur mir, sondern auch allen anderen Zuhörern der letzten Ratssitzung die Sprache, als er diese Äußerung tätigte. Man mag ihm keine böse Absicht unterstellen, aber politisches Fingerspitzengefühl und bedachte Äußerungen sind nicht die Stärke des Bürgermeisters. Er tritt in jedes Artikulationsfettnäpfchen, das sich ihm bietet mit beiden Füßen hinein und hat noch nicht einmal den Anstand sich dafür zu entschuldigen oder auch nur einen Gedanken daran verschwendet, seine Äußerungen zu korrigieren. Der Bürgermeister hat mit seinen Geplappere bisher so viel Aufsehen erregt, dass man ihm schon raten müsste seinen Hut zu nehmen. Für mich steht fest, er macht nicht einmal vor Menschen mit Behinderung halt, wenn es darum geht, sein Ziel „Rathaus - alte Post“ durchzusetzen. Er hat dazu nicht nur einen Schimmelspürhund in seinen eigenen Reihen engagiert, sondern mit seiner Verwaltungsspitze noch einen Kleingärtnerverein um sich geschart, der sich nicht wagt auch nur ansatzweise Paul Gärtner in seiner Artikulation zu bremsen oder helfend einzugreifen. Selbst an den Wortlaut der Kündigung erinnern konnte er sich nicht. Nein, er behauptete sogar, nie mit der Absicht Anna Dietl gekündigt zu haben, selbst in die Räume ziehen zu wollen. Ratsmitglieder mussten es ihm vorlesen. Sehr schwach und unnötig Herr Gärtner, ziehen Sie die Reißleine und gehen Sie mit Ihren Spürhunden wieder auf dem Gollenberg Gassi. Wie im Artikel der Germersheimer Rundschau zu lesen ist, soll (in Bellheim) auf dem ehemaligen Schrottplatz, Zeiskamer Straße 80 (Ortsausgang in Richtung Zeiskam), ein Dienstleistungs- und Gewerbepark entstehen. Es ist ein eingeschränktes Gewerbegebiet, in dem keine Wohnanlagen zugelassen sein sollen, geplant. Was spricht dagegen, wenn auf diesem Areal anstatt der in südlicher Lage von Bellheim beabsichtigte Wasgau-Markt entsteht. Die Mitbewohner der Verbandsgemeinde Zeiskam sowie Kunden aus Lustadt und Hochstadt müssten dann nicht die zwei bis drei Kilometer lange Postgrabenstraße oder Zeiskamer Straße fahren, um in einen Supermarkt zu kommen. Sollte wirklich einmal eine Westspange kommen, so könnten auch die der Verbandsgemeinde zugehörigen Einwohner aus Knittelsheim und Ottersheim, anstatt nach Offenbach zu fahren, in den Wasgau-Markt gelangen. Darüber hinaus wird von den Einwohnern, die nördlich beziehungsweise westlich von Bellheim wohnen, immer noch beklagt, dass fast alle Supermärkte östlich von Bellheim angesiedelt sind. Die auf den beabsichtigten südlichen Grundstücken vorgesehene Bebauung für einen Wasgau-Markt, hier befinden sich die Grundstücke in privater Hand, sehe ich als nicht realisierbar an. Viele der Eigentümer wollen nicht verkaufen. Das war ja in der Vergangenheit so und ist auch heute noch der Grund, warum sich Bellheim immer weiter nach Norden ausgebreitet hat. Über 25 Jahre wurden Grünrabatte in einem Teil des Sondernheimer Buchenweges vom Bauhof gepflegt. Vor drei Jahren wurde in einigen Rabatten der Bewuchs entfernt und mit Folie und Mulch ausgelegt. Jetzt ging man dran die Rabatte mit Schotter zu füllen. Über Geschmack, wenn dies einem Trend folgend bei Hausgärten geschieht, lässt sich streiten. Der Natur jedenfalls ist dies nicht behilflich, keine Amsel findet hier den Wurm mehr, der Lebensraum für Insekten, wie für unsere bunten Schmetterlinge ist stark eingeschränkt. Konnte man sich am jahreszeitlichen Zyklus des Grüns erfreuen, ist der Anblick mit Schotter jetzt trostlos.Lobenswert sind die Bemühungen des neuen Ortsvorstehers von Sondernheim, persönlich Mitbürger anzusprechen mit der Bitte, die Patenschaft für eine Rabatte zu übernehmen. Meine Bitte an die Stadtverwaltung ist, mit gutem Beispiel voranzugehenund die gemulchten und mit Schotter ausgelegten Rabatte wieder zu bepflanzen. Lasst die “Kirch“ im Dorf und die “Kirwe“ in Bellem! Von den Organisatoren wird für das nächste Wochenende die Bellemer Kerwe angekündigt. Da müssen sich den echten Bellheimern die Zehennägel nach oben drehen, denn soweit ich mich erinnere, wurde in Bellheim schon immer die “Kirwe“ gefeiert. Dies lässt sich sowohl historisch als auch vom Wortstamm her beweisen. In Bellem gehen die Leute in die Kirch und weil Kirwe sich von Kirchweih ableitet, ist es für jeden nachvollziehbar, dass man nicht von Kerwe spricht. Dies sollte man eigentlich als etwas Besonderes ansehen, da mit Ausnahme der Zeiskamer fast alle in der Vorder- und Südpfalz Kerwe feiern. Unser pfälzischer Dialekt ist so facettenreich, dass es schade ist die ortstypischen Dialektbegriffe mit einem „Synchron-Pfälzisch“ zu ersetzen. Die „Kirwe“ ist und bleibt nun mal ein markantes Beispiel für den Bellemer Dialekt und sollte es auch in Zukunft bleiben. Wer es trotzdem nicht glauben will, es gibt noch genug Ureinwohner, die dies bestätigen können.

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