Kreis Germersheim In allen Biotonnen liegen Plastiktüten

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GERMERSHEIM. Ziel des Kompostwerkes in Westheim ist es, einen hochwertigen Kompost abzuliefern. Zur Verfügung stehen der Abfallwirtschaft des Landkreises hierfür rund 20.500 Tonnen biologisch verwertbares Material. Doch Plastiktüten oder andere Fremdstoffe im Bioabfall verunreinigen diesen. Gerade die Bewohner von Wohnblocks halten sich oftmals nicht an die Regeln. Deshalb wird kontrolliert.

Fliegen schwirren um den großen braunen Container des Studentenwohnheims In der kleinen Au in Germersheim. In dicken weißen Lettern ist deutlich das Wort Bioabfall zu lesen. Eckhard Knoch vom Abfallentsorger GDF Suez aus Rülzheim hebt den Deckel an, ein Schwall schwül-warmer, übel riechender Luft, steigt aus den Tiefen des Gefäßes auf. Darin finden er und Jürgen Stumpf, Leiter der Abfallwirtschaft des Kreises, nur Plastiktüten vor. Für das Kompostwerk in Westheim ein Problem. Stumpf erklärt, wie der Biomüll dort aufbereitet wird: Große Zahnräder zerkleinern den angelieferten Bioabfall. Manche der Plastiktüten werden aufgerissen, andere nicht. Durch verschiedene Arbeitsgänge wird versucht, Fremdmaterial herauszufischen. Alles, was durch ein großes Sieb fällt wird kompostiert. Der Rest kehrt zum Anfang zurück. „Und was am Ende übrig bleibt, nicht verwertet werden kann, wird verbrannt“, sagt Stumpf. Manchmal ganze Plastiksäcke mit Bioabfall. Das sei Schade, weil versucht werde, den Abfallkreislauf möglichst zu schließen. Knoch erklärt, dass das verrottbare Biomaterial – etwa 11.000 Tonnen Bioabfall und 9.500 Tonnen Grünabfälle – vermischt werden. Es werde Luft zugeführt und immer wieder vermengt. Nach sechs bis acht Wochen sei der zertifizierte Kompost fertig. „Die Plastiktüten aus Maisstärke, die für Bioabfälle geeignet sein sollen, sind in dieser Zeit nicht verrottet“, sagt Knoch. „Die benötigen rund zehn Wochen“, ergänzt Stumpf. Auch die Biotonnen der anderen Blöcke im Gebiet sind voller Plastiktüten. Eine der Tüten ist mit Styroporverpackungen eines Imbisses gefüllt. Stumpf und Knoch schütteln die Köpfe. „Jetzt wird die Hausverwaltung angeschrieben und auf den Missstand hingewiesen“, erklärt Stumpf. (wim)

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