Kreis Germersheim Gefahr sinkender Schülerzahlen

Zwar gibt es jetzt Lampen auf dem Radweg, doch an manchen Stellen ist der Verlauf des Weges sehr unübersichtlich.
Zwar gibt es jetzt Lampen auf dem Radweg, doch an manchen Stellen ist der Verlauf des Weges sehr unübersichtlich.

«WESTHEIM.» Weil der Radweg nach Lingenfeld jetzt beleuchtet ist, zahlt die Kreisverwaltung Germersheim Schulkindern aus Westheim, die die Realschule plus in Lingenfeld besuchen, nicht mehr die Busfahrkarte: „Die für die Schülerbeförderung zuständige Kreisverwaltung ist der Meinung, dass der Radweg durch die Beleuchtung jetzt sicher wäre. Ich sehe das anders“, kritisiert Westheims Ortsbürgermeisterin Inge Volz (SPD) die Behörde. Wie berichtet, hatte der Westheimer Ortsgemeinderat vor zwei Jahren die Beleuchtung des Radwegs auf eigener Gemarkung entlang der Bahnschienen einstimmig beschlossen – und der Lingenfelder Rat war sich einig, die Beleuchtung auf eigenem Gelände weiterzuführen. „Wegen dieser Beleuchtung ist der Weg aber für unsere Schulkinder nicht sicherer geworden“, schreibt Volz in einer Stellungnahme. Und begründet das so: „Es benutzen weiter Traktoren, Motorrad- sowie Moped- und manchmal auch Autofahrer diesen Feldweg, obwohl das Befahren, Traktoren ausgenommen, verboten ist.“ An verschiedenen Stellen seien nicht einsehbare Kurven vorhanden, an denen Kinder mit Fahrrädern plötzlich in gefährliche Situationen geraten könnten. Nachdem Eltern und Großeltern sie kontaktiert hätten, habe auf ihre Initiative hin eine Begehung des Radweges stattgefunden, berichtet Inge Volz. An dieser hätten Eltern sowie Vertreter von Polizei und Kreisverwaltung, darunter der zuständige Kreisbeigeordnete Christoph Buttweiler (CDU), teilgenommen: „Obwohl alle Eltern und Großeltern ihre Bedenken vorbrachten, änderte das nichts an der Einstellung der Kreisverwaltung, dass der Radweg für die Schulkinder jetzt sicher wäre.“ Die Kreisverwaltung beziehe sich dabei auf das Schulgesetz: „Aber sie hätte noch den Ermessensspielraum über das Kriterium ,gefährlicher Schulweg’ die Schülerfahrkarte von Westheim nach Lingenfeld weiter wie bisher für unsere Schüler zu übernehmen“, ist sich Volz sicher. Sie fürchtet nun auch Schaden, „leider weiter sinkende Schülerzahlen“, für die Lingenfelder Realschule plus: „Ist das gewollt?“, fragt Volz. Folge der Entscheidung könnte nämlich sein, dass Eltern ihre Kinder künftig in einer anderen Realschule plus anmeldeten: „Denn dann bekämen sie die Schülerfahrkarte wieder durch die Kreisverwaltung bezahlt.“ Abschließend betont die Ortsbürgermeisterin, dass sich neben Großeltern und Eltern auch sie sich über die Entscheidung der Kreisverwaltung ärgere: „Der Ortsgemeinderat Westheim hat sicher nicht die Beleuchtung des Radwegs beschlossen, damit der Kreis die geringen Kosten für die Schülerbeförderung sparen kann“, legt sie nach.

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