Kreis Germersheim Für ein lebendiges Europa der Bürger

Unterzeichnen Partnerschaftsurkunden (v.l.): Jaques Folain (Vorsitzender des Partnerschaftskomitee von Cany-Barville), Jean-Pier
Unterzeichnen Partnerschaftsurkunden (v.l.): Jaques Folain (Vorsitzender des Partnerschaftskomitee von Cany-Barville), Jean-Pierre Thevenot (Bürgermeister Cany-Barville), Heinz Heimbach (Vorsitzender Freundeskreis Maximiliansau-Cany-Barville und Jochen Schaaf (Ortsvorsteher Maximiliansau).

„Der Jahrestag einer Städtepartnerschaft ist – wie jeder Geburtstag – in erster Linie ein Fest, aber es ist auch eine Zeit der Erinnerung und der Zukunft“, sagte Jean-Pierre Thevenot, Bürgermeister von Cany-Barville, beim Empfang der fast 70-köpfigen Delegation aus Maximiliansau zu den Feiern anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Partnerschaft der beiden Gemeinden.

Es sei die Zeit der Erinnerungen an 50 gemeinsame Jahre und der Moment, allen zu danken, die zur Gründung und zum Fortbestand dieser Partnerschaft beigetragen haben und dies immer noch tun, so Thevenot. Es sei aber auch eine Zeit der Zukunft mit der Pflicht ein Vermächtnis weiter zu geben. Die jüngere Generation habe eine große Verantwortung, dass die deutsch-französische Zusammenarbeit stark bleibt. „Das Europa, das wir wollen, ist das Europa der Bürger, das Europa, das seine Türen öffnet, um seine kulturelle Vielfalt der Städte, Regionen, Spezialitäten und Traditionen für alle zugänglich zu machen.“ Heinz Heimbach, Vorsitzender des Freundeskreises Maximiliansau-Cany-Barville, ging auf die Geschichte der Partnerschaft ein. Vor 51 Jahren ebneten der Maximiliansauer Bürgermeister Hans Eiswirth und sein Kollege aus Cany-Barville, Robert Gabel, mit einem Besuch des Maximiliansauer Musikverein zum 100-jährigen Jubiläum des französischen Musikvereins die Wege zur Partnerschaft. Waren es anfangs die Musikvereine, so nahmen in den Folgejahren einige andere Vereine die Möglichkeit wahr, die Partnerstadt zu besuchen. „Ohne den Austausch der Vereine könnten wir das heutige Jubiläum nicht mit so viel Genugtuung feiern“ sagte Heimbach. Sehr wichtig seien aber auch die vielen Mitbürger, denn ohne deren Mithilfe hätte die Freundschaft nicht so lange bestehen können und wäre nicht so lebendig. Zudem sei für die so gut funktionierende Partnerschaft auch der seit 1969 jährlich stattfindende Schüleraustausch verantwortlich. „Gerade dieser Schüleraustausch bringt uns jährlich neue Freunde“, so Heimbach. Dass Partnerschaften mit Leben erfüllt werden, hätten auch dazu geführt, dass wir seit über 70 Jahre Frieden haben, was heute nicht mehr selbstverständlich sei. Dieser müsse aber weiter gesichert werden. Dazu sei eine vertrauensvolle Zusammenarbeit Frankreichs und Deutschlands wichtig – auch für den Fortbestand der EU – merkte er an. „Wir haben mit unserer Partnerschaft einen kleinen Beitrag dazu geleistet.“ „Ich weiß nicht, ob die damaligen Bürgermeister daran dachten, dass wir eines Tages dieses 50-jährige Jubiläum feiern würden,“ sagte der Vorsitzende des Partnerschaftskomitee von Cany-Barville, Jacques Folain an. Er bedankte sich bei den Musikern beider Vereine, die zur musikalischen Umrahmung der Feierlichkeiten ebenso wie eine französische Folklore-Gruppe beitrugen. „Ihr seid die, die unsere Partnerschaft über die 50 Jahre erhalten habt. Ich glaube, dass dies nur durch unsere regelmäßigen Austausche möglich ist“ rief er ihnen zu. Der Ortsvorsteher von Maximiliansau Jochen Schaaf sprach seinen Dank an die Partnerschaftsvereine und die gastgebende Gemeinde für die Organisation und das große Engagement aus. „Nur mit solch einem Engagement der jetzigen Vorsitzenden und ihrer Vorgänger ist eine so lange Partnerschaft zwischen unseren Gemeinden auch möglich. Ebenso trägt dazu bei, dass viele private Freundschaften über die Zeit entstanden sind, die die Partnerschaft zusätzlich festigen.“ Ein reichhaltiges Programm umrahmte die vier Tage in Cany-Barville, wodurch es auch möglich war, die Umgebung und die Normandie ein wenig zu erkunden. Das ging sowohl mit Hilfe der privaten Gastgeber wie auch gemeinsam, als es an die Küste und ins herrliche Deauville ging. Am Samstagabend gaben die Musikvereine ein gemeinsames Konzert, nachdem am Vormittag die offizielle Zeremonie des 50. Jubiläums der Partnerschaft stattgefunden hatte. Beim Abschied am Sonntag wurden Ulrich Meier, Sabine Heimbach, Barbara Kruskop und Heinz Gehrlein für ihr Engagement besonders geehrt.

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