Wörth Es fährt (k)ein Intercity nach Wörth

Wegen massiver Probleme mit den eigentlich vorgesehenen IC-2-Doppelstockzügen laufen derzeit zwischen Nürnberg und Karlsruhe wie
Wegen massiver Probleme mit den eigentlich vorgesehenen IC-2-Doppelstockzügen laufen derzeit zwischen Nürnberg und Karlsruhe wieder ältere IC-Garnituren.

Wer für Mitte Februar eine Zugverbindung von Wörth nach Stuttgart sucht, kann eine schöne Überraschung erleben: Bei der Deutschen Bahn (DB) lässt sich dreimal am Tag ein direkter Intercity buchen, beispielsweise der IC 2067 ab Wörth um 10.48 Uhr. Eine Nachfrage ist der DB sehr unangenehm.

Ein Intercity (IC), der in Wörth beginnt oder endet, das hat es noch nie gegeben. Der DB-Fernverkehr hat in den vergangenen Jahren einigen Mut zu Experimenten und neuen Zugläufen gehabt. Manche haben sich am Markt etabliert, andere sind wieder verschwunden. Ausgerechnet während der Corona-Pandemie einen Markttest für einen Intercity nach Wörth zu machen, wäre allerdings wohl zu viel der Experimentierfreude. Ein derartiges Angebot kann deshalb derzeit nur betriebliche Gründe haben, sprich knappe Gleiskapazitäten im Karlsruher Hauptbahnhof.

Fahrplanauskunft nennt drei Zugpaare

Allerdings ist es kein absurder Gedanke, dies für ein Angebot zu nutzen, dass für manchen Reisenden durchaus interessant sein könnte.

So nennt die Fahrplanauskunft der DB für die Zeit vom 8. Februar bis zum 26. März drei Zugpaare der IC-Linie von Karlsruhe über Stuttgart nach Nürnberg (DB-intern als Linie 61 bezeichnet), die von Nürnberg über Karlsruhe hinaus bis nach Wörth fahren und in der Gegenrichtung nicht in Karlsruhe, sondern schon in Wörth starten. Für Reisende beispielsweise von Wörth nach Stuttgart hätte das den Vorteil, dass man etwas später in Wörth abfahren kann und es keine Gefahr gibt, in Karlsruhe seinen Anschlusszug zu verpassen.

Doch so viel unüblichen Kundennutzen empfinden manche Entscheidungsträger bei der DB offenbar als exzessiv. Eine Anfrage der RHEINPFALZ bei der DB führt zu einer Entschuldigung und zu einem Dank für den Hinweis. Bei den in Auskunfts- und Buchungssystemen angezeigten IC-Fahrten nach Wörth handelt es sich laut DB um einen „Datenfehler“.

Nur „Bereitstellungsfahrten ohne Fahrgäste“

Zu den Gründen für den ungewöhnlichen Zuglauf heißt es: „Die Züge der IC-Linie Nürnberg–Stuttgart–Karlsruhe müssen im Februar und März aufgrund von Bauarbeiten im Karlsruhe Hauptbahnhof teilweise in Wörth wenden. Hierbei handelt es sich aber um Bereitstellungsfahrten ohne Fahrgäste. Ein Zu- oder Ausstieg in Wörth ist nicht möglich.“ Die Züge sollen aus dem Auskunft- und Buchungssystem schnellstmöglich wieder verschwinden. Laut DB können bereits gebuchte Fernverkehrsreisen von und nach Wörth kostenlos umgebucht oder storniert werden.

Komplikationen mit neuen IC-2-Garnituren

Sehen wird man die Intercity-Züge also in Wörth, einsteigen kann man aber nicht. Die IC-Linie 61 ist für die DB auch in anderer Hinsicht ein eher unerfreuliches Thema. Eigentlich sollen hier die neuen Doppelstockgarnituren, fahren, die die DB IC 2 nennt. Während die erste Serie dieser Fahrzeuge mit Loks der Baureihe 146 in Norddeutschland inzwischen relativ stabil läuft, bereitet die zweite Serie mit Loks der neueren Baureihe 147 massive Probleme.

Hoffnungen, dass sich diese Probleme durch ein Software-Update lösen lassen, haben sich bisher nicht erfüllt. Wegen der Unzuverlässigkeit der IC-2-Einheiten laufen derzeit zwischen Nürnberg und Karlsruhe wieder ältere IC-Garnituren mit der Baureihe 101. Welche Fahrzeuge im Februar und März in Wörth zu sehen sein werden, ist derzeit noch nicht definitiv klar.

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