Rülzheim Deutsche Glasfaser: Deutliche Kritik von der Verwaltung

Beim Glasfaserausbau in Rülzheim läuft es nicht rund.
Beim Glasfaserausbau in Rülzheim läuft es nicht rund.

„Es läuft nicht alles rund bei der Zusammenarbeit mit der Firma Deutsche Glasfaser.“ So lautete das Fazit des Beigeordnete Michael Braun, als er jetzt über den Sachstand beim Glasfaserausbau berichtete.

Die Firma Deutsche Glasfaster sei aber 2021, als die Gemeinde diese mit dem Ausbau beauftragt hatte, die einzige in Deutschland gewesen, die einen flächendeckenden Ausbau angeboten hatte, sagte Braun im Ausschuss für Wirtschaftsförderung. Bei der Bauausführung hat es in jüngster Zeit vermehrte Beschwerden über Schäden an Gehwegen, Straßenquerungen und privaten Grundstücken gegeben.

Der Ausbau der neuen Glasfaser-Hauptnetze bis zu den Grundstücken hat im August 2022 mit der Baustellen-Einrichtung begonnen und sollte in eineinhalb bis zwei Jahren abgeschlossen sein. Aktuell liegt der Ausbau noch im Plan und sollte 2024 mit der Inbetriebnahme der Hausanschlüsse beendet werden, so die Verwaltung. Allerdings gab es während der Erschließung der Grundstücke immer wieder Ablaufprobleme, öffentliche und private Flächen seien nicht immer zeitnah und sachgerecht wieder hergestellt worde. Daher habe die Verwaltung die Deutsche Glasfaser wiederholt zu einer Optimierung der Abläufe innerhalb des Bauprojekts aufgefordert.

Es mangelt an Kommunikation

Auch zu einer besseren Kommunikation, die meist nur über Homepage und Telefonhotlines „mehr als unbefriedigend abläuft“. Die nicht ganz fachgerechte Bauausführung der Planungen und eine „mangelhafte Bau- und Projektleitung seitens der Verantwortlichen der Deutschen Glasfaser“ hat in Hördt, Kuhardt und Leimersheim „zu einem deutlichen Zeitverzug von mittlerweile mehr als einem Jahr geführt“, weil die Anbindung an diese Orte nur über über Rülzheim erfolgen kann, die Arbeiten hier aber noch nicht abgeschlossen sind. Mangelnde Kommunikation mit den Kunden und den Kommunen führe in Bevölkerung wie auch bei den Verwaltungsmitarbeitern „zu unnötigem Aufwand bei Problemklärungen und Frust wegen der Ablaufverzögerung und Klärung von Anfragen“.

Der reine Zeitverzug ist aber nicht das alleinige Kriterium der Unzufriedenheit. Die Ausgangslage in Rülzheim wie auch in Kuhardt und Leimersheim ist mit durchschnittlich mehr als 100 Mbit/s im Internet-Download bereits sehr gut, in Hördt sind derzeit aber lediglich durchschnittlich 30 bis 40 Mbit/s im Download verfügbar. Im Oktober sollte ein Vor-Ort-Beratungsangebot der Deutschen Glasfaser zur Verfügung stehen, bei dem Fragen und Probleme der betroffenen Bürgerinnen und Bürger „möglichst individuell“ geklärt werden sollten. „Dieser Termin ist aber leider auf unbestimmte Zeit verschoben worden, was leider wieder zu der bisher schleppenden Umsetzungs- und Kommunikationstaktik bei der Deutschen Glasfaser passt.“

In Rülzheim gibt es derzeit nur in den Randlagen der Gemeinde noch Grundstücke, die wegen der hohen Erschließungslängen nicht eigenwirtschaftlich durch die Deutsche Glasfaser oder andere Anbieter mit Glasfaser versorgt werden können. Hier will die Verbandsgemeinde in Zusammenarbeit mit der Verbandsgemeinde Jockgrim die Möglichkeiten einer förderfinanzierten Erschließung auch dieser Grundstücke über einen Kooperationsvertrag umsetzen. Eine entsprechende Planung hat begonnen.

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