Kreis Germersheim Der Name muss allen gefallen

Die Sponeck-Kaserne in Germersheim wird einen neuen Namen bekommen, weil der alte Namensgeber verantwortlich in Kriegsverbrechen verwickelt war. Das haben aktuelle Forschungen von Historikern ergeben (wir berichteten mehrfach). Die RHEINPFALZ fragte beim Bundesverteidigungsministerium in Berlin nach, wie die Namensgebung einer Kaserne vor sich geht.

Kasernen können mit Zustimmung des Bundesministeriums der Verteidigung nach Persönlichkeiten, nach Landschaften, Regionen, Gemarkungen sowie nach Truppengattungen benannt werden. Das sagte ein Sprecher des Ministeriums. Die Auswahl des Namens obliegt den in der Liegenschaft – hier also in der Germersheimer Kaserne – stationierten Dienststellen. Diese stellen mit den kommunalen Gremien (Stadtrat) und Behörden des Standortes Einvernehmen zu dem Namensvorschlag her. Ist die Benennung nach einer verstorbenen Persönlichkeit beabsichtigt, so müssen nach geltendem Namensrecht auch die nächsten Angehörigen oder Nachkommen des Namensgebers zustimmen. Benennungen von Kasernen nach lebenden Personen sind nicht vorgesehen. Der vor Ort einvernehmliche Namensvorschlag muss dem Verteidigungsministerium zur Genehmigung vorgelegt werden. Wenn Verteidigungsministerin (Ursula von der Leyen/CDU) die Wahl genehmigt hat, wird die Namensgebung durch die Bundeswehrdienststellen vor Ort in feierlicher Form unter Beteiligung der Öffentlichkeit vollzogen. Die Bundeswehr hat rund 240 Kasernen in Deutschland, davon 27 in Rheinland-Pfalz. 13 Kasernen in Rheinland-Pfalz sind nach Personen benannt, zwölf nach Landschaften und Regionen. Zwei weitere Kasernennamen haben einen Bezug zu Truppengattungen. Von den 13 Namensgebungen nach Personen beziehen sich acht auf ehemalige Soldaten und fünf auf Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens. Öffentliche Ämter auf regionaler oder kommunaler Ebene waren in diesen Fällen nicht ausschlaggebend für die Namensgebung. In den vergangenen fünf Jahren wurden insgesamt sieben Kasernen der Bundeswehr umbenannt. Von diesen Kasernen wurden drei nach Personen, drei nach Landschaften und eine nach einer Truppengattung benannt. (gs)

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