Neuburg/Hagenbach Begeisterter Sänger erhält Landesehrennadel

Günter Westermann
Günter Westermann

Für sein langjähriges herausragendes ehrenamtliches Engagement für die Gemeinschaft erhielt Günter Westermann die Landesehrennadel. Jetzt gibt es sogar ein Lied über „Fips“.

Seit 1971 singt Günter Westermann in der Sängervereinigung 1921 Neuburg, von 1985 bis 2021 war er deren Vorsitzender. Jetzt erhielt er für sein ehrenamtliches Engagement für die Gemeinschaft die Landesehrennadel während einer Feierstunde im Ratssaal der Verbandsgemeinde Hagenbach durch Landrat Fritz Brechtel überreicht – im Namen der Ministerpräsidentin Malu Dreyer. „Mit 16 Jahren nahm mich ein Freund mit zur Sängervereinigung. Der damalige Dirigent Ernst Kempf aus Wörth ordnete mich nach dem Vorsingen in den zweiten Bass ein, wo ich heute noch singe“, erzählt der 67-jährige Neuburger. Nach dem Schulabschluss wollte Westermann Autoschlosser lernen. Aber nach einem Jahr musste er die Lehre aus gesundheitlichen Gründen („Ich bekam oft Kopfschmerzen“) wieder abbrechen. Er ging dann in den väterlichen Landwirtschaftsbetrieb, besuchte die Landwirtschaftsschule in Landau und schloss die Lehre als Landwirt ab. „Meine sieben Geschwister (fünf Brüder und zwei Schwestern) erlernten alle andere Berufe. So war mein Vater sicher froh, dass ich ihm im 120 Hektar großen Betrieb unterstützen konnte.“ Inzwischen hat sein Sohn diesen übernommen mit Getreide- und Maisanbau.

Hobby-Metzger und Sänger

„Mein Beruf war auch mein größtes Hobby neben dem Gesang und dem Verein. Da blieb nicht mehr viel Zeit für andere Hobbys“, meinte Westermann. Im Gespräch stellte sich dann heraus, dass er auch noch Schlagzeug spielte und mit einem Freund mit Akkordeon zahlreiche Auftritte bei Festen und Feiern hatte. „Fips“ – wie ihn seine Sangesfreunde nennen – war aber auch gerne als „Hobby-Metzger“ unterwegs. „Von einem Rülzheimer Freund hatte ich das gelernt. Wir waren bei Schlachtfesten im Verein, aber auch außerhalb gerne gesehen.“ Ein besonderes Erlebnis hatte er beim 75-jährigen Vereinsjubiläum. Er hatte mit seinem Freund für drei Tage 2000 grobe Bratwürste vorbereitet. Die schmeckten anscheinend so gut, dass sie schon nach dem ersten Tag ausverkauft waren. „Da mussten wir in der Nacht noch einmal mindestens die gleiche Anzahl zubereiten“, sagt er lächelnd. „Nebenbei“ war Westermann auch noch zwei Jahre im Gemeinderat in Neuburg tätig.

„Er hat den Verein wie eine Großfamilie geführt, für alle gesorgt und alle versorgt“, traf Verbandsbürgermeisterin Iris Fleisch wohl den Nagel auf den Kopf. „Ja – ich konnte als Vorsitzender im Verein über alles reden, ob bei Festen oder auch bei Konflikten. Es war eine schöne Zeit“, erinnert sich Westermann. 2021 gab er aus gesundheitlichen Gründen die Führung des über 200 Mitglieder starken Vereins mit etwa 40 Sängern und dem modernen Chor „Musica Vita“ mit 30 Sängern an Jochen Geißer ab. Ortsbürgermeister Hermann Knauß sagte Westermann seinen Dank, „dass eine Person bei dem kulturtragenden 100-jährigen Verein des Ortes weit über ein Drittel der Zeit die Verantwortung getragen hat.“ Zum Abschluss der Feierstunde trugen die Sangesbrüder Klaus Hessert (mit Akkordeonbegleitung) und Dieter Weisenburger ein extra auf den Geehrten selbst gedichtetes und komponiertes Lied vor.

x