Kreis Germersheim Auch nach 60 Jahren noch ein Team

HÖRDT. Eine Bilanz, die sich sehen lassen kann: 60 Jahre Ehe, drei Kinder, sieben Enkel und ein Urenkel. Dazu ein erfolgreiches Geschäfts- und Vereinsleben. Hugo Becht scheint sehr zufrieden mit dem Leben, das er und seine Frau bisher geführt haben. „Sie hat immer mit mir zusammen geschafft, hat mich immer unterstützt“, sagt Becht und blickt zu Edith, die im Rollstuhl am Tisch neben ihm sitzt.

Beide sind waschechte Hördter und kennen sich schon seit Schulzeiten. Gefunkt hat es zwischen den beiden aber erst einige Jahre später, beim Tanzen im „Bierhaus“. Die Wirtschaft neben dem Gemeindehaus zog damals alle Jugendliche zum Feiern an. Einige Kaffees beim „Eckbäcker“ und Handballspiele, in denen Hugo auf dem Feld stand, dann heirateten die beiden schließlich. Da wechselt Edith auch ihren Arbeitgeber: Nach der Schule hatte sie zuerst in einer Schuhfabrik in Rülzheim, später in der Zigarrenfabrik in Hördt gearbeitet. Kurz nach der Hochzeit übernahm Edith, Jahrgang 1933, dann die Büroleitung der Becht′schen Schreinerei und packte auch in der Werkstatt handfest mit an. Von seinem Vater übernahm Schreinermeister Hugo Becht den Betrieb 1970 komplett. Unter seiner Federführung wuchs das Unternehmen stetig an. Auch jetzt noch ist der 82-Jährige der Inhaber, hat sich aber einen Geschäftsführer gesucht. Nicht nur das Geschäft florierte, auch die Familie wuchs: 1955 kam die erste Tochter zur Welt, drei Jahre später folgte der Sohnemann und 1969 kam mit Christine die „Nachzüglerin“. Als veritabler „Vereinsmeier“ war Hugo Becht nicht nur bei den Hördter Handballern, sondern auch Vorsitzender im Sportverein und Mitglied in sieben weiteren Vereinsvorständen, darunter etwa der Gewerbeverein. Auch in der Schreinerinnung war der Geschäftsmann federführend und ohne ihn wäre die 1200-Jahr-Feier des Klosterdorfs wohl ärmer ausgefallen. Ohne seine Edith und ihre bedingungslose Unterstützung aber, sagt Hugo Becht, hätte er all das nicht geschafft. Mittlerweile ist er in keinem Verein mehr aktiv. „Jetzt hab′ ich nur noch eins, meine Edith. Wir sind uns immer treu.“ Und auf ihrem Elektro-Doppelsitzer sind sie auch immer noch im Dorf und im Wald unterwegs. „Dann sorgen sie für Stau in Hördt“, erzählt Tochter Adelheid lachend. Zum morgigen Jubiläum kommt der engste Kreis der Familie zusammen. Grund zum Feiern gibt es bei Bechts außerdem auch im Dezember – und das gleich doppelt: Denn am 12.12. hat nicht nur Edith Becht Geburtstag, sondern auch ihr Urenkel. Der hat am 12.12.2012 das Licht der Welt erblickt. (fxm)

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