Deidesheim Sechs ausgebüxte Schweine eingefangen

Los, mitkommen!
Los, mitkommen!

Sechs ausgebüxte Schweine haben Polizei und Feuerwehr am Samstag in Deidesheim auf Trab gehalten. Eigentlich fühlen sich die Vierbeiner in dem Freilaufgehege hinter dem Einkaufsmarkt in der Deidesheimer Appengasse sauwohl. Am Samstag um die Mittagszeit herum hatten die neugierigen Schweine aber offenbar entdeckt, dass sich in dem Zaun des Geheges ein Loch befindet. Nicht umsonst wird dem Borstenvieh ja nachgesagt, schlau zu sein. Also nutzten alle sechs Schweine die Gunst der Stunde und gingen auf Wanderschaft, um die Umgebung ihres Geheges zu erkunden.

Für die alarmierte Polizei und die Feuerwehr war es nicht gerade ein alltäglicher Einsatz, das muntere Sextett wieder einzufangen, wie ein beteiligter Polizeibeamter der RHEINPFALZ berichtete. Nur anfangs liefen die Ausreißer wohl auf die Straße, blieben dann aber glücklicherweise auf dem Parkplatz des Einkaufsmarkts beziehungsweise im angrenzenden Weinberg und sorgten daher für keine größeren Verkehrsgefährdungen.

Für die Polizeibeamten und die Feuerwehrleute, die vorübergehend in die Rolle von Tierfängern schlüpfen mussten, war es dennoch eine kleine Herausforderung, die Ausbrecher zu schnappen, die eine ordentliche Masse von immerhin 300 bis 400 Kilogramm pro Exemplar auf die Waage bringen. Preisfrage: Wie fängt man ein ausgewachsenes Schwein ein? Und dann gleich noch sechs von dieser Sorte? Vor wenigen Tagen erst haben sich die Ordnungshüter zwischen Ruppertsberg und Meckenheim als Kleinwildjäger betätigen müssen: Dort galt es, ein paar ausgebüxte Ziegen einzufangen, was unter Zuhilfenahme von Leckerlis als Köder auch gelang.

Grumbeere als Lockmittel

Stämmige Schweine sind da natürlich eine viel höhere Gewichts-Klasse. Da müssen ganz andere Lockmittel eingesetzt werden. Die saugute Idee: Mit Speck fängt man bekanntlich Mäuse – und mit Kartoffeln offenbar Schweine. Mit Kistchen voller gekochter Grumbeere bewaffnet, liefen zwei Polizisten voraus in Richtung Gehege, die schnüffelnden Schweine brav hinterher. Den Ordnungskräften spielte natürlich in die Karten, dass die Vierbeiner zur Rasse der Duroc-Schweine gehören, die als besonders zutraulich gelten. Das konnte auch der Beamte bestätigen, der vor Ort war: „Ganz friedlich und ruhig“ waren die rot-braunen Gesellen und ließen sich unter Zuhilfenahme von Leitern folgsam zurück in ihr Gehege lotsen.

Für die Deidesheimer Schweinebande, der die entlaufenen Vierbeiner gehören, bleibt es aber ein Rätsel, wie das Loch in den Zaun gekommen ist. Offenbar wurde er aufgetrennt, sodass die Schweine leicht entkommen konnten. Eric Steffen, Johannes Eichberger, Andreas Schubing, Bastian und Jan Hock sowie Manuel und Christian Langhauser von der Schweinebande unterstützten Polizei und Feuerwehr bei dem Einsatz. Ruhig und besonnen reagierten die Kunden des Aldi-Markts auf die tierischen Besucher auf dem Parkplatz.

Trotz aller Aufregung am Samstagmittag Schwein gehabt: Alle sechs haben den kleinen Ausflug wohlbehalten überstanden.

x