Kreis DÜW Piep, Tschilp, Tirili: Stunde der Gartenvögel

Häufig zu Gast in Gärten: die Blaumeise.
Häufig zu Gast in Gärten: die Blaumeise.

Mit wärmeren Temperaturen beginnen in den Gärten und Parks vor allem morgens besondere Frühlingskonzerte: Von der Amsel über das Rotkehlchen bis zum Zilpzalp sind die verschiedensten Singvögel zu hören. Aber wer zwitschert da eigentlich?

Alle Vögel sind schon da – aber welche Arten sind es, die in Gärten und Parks so munter tirilieren? Das können Interessierte am Wochenende vom 13. bis 15. Mai erfahren. Der Naturschutzbund (Nabu) ruft zum 18. Mal zur „Stunde der Gartenvögel“ auf. Ziel der Aktion ist es, Trends bei den Vogelbeständen über die Jahre zu verfolgen.

Mitmachen kann dabei jeder. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Die Nabu-Zählhilfe macht das Erkennen einfach. Daneben hilft die kostenlose Nabu-Vogelwelt-App auch Nicht-Ornithologen beim Identifizieren der Vogelarten.

2021 über drei Millionen Vögel gemeldet

Weil die „Stunde der Gartenvögel“ bereits seit 2006 jeweils am zweiten Maiwochenende stattfindet, können die Nabu-Vogelfachleute bereits auf einen umfangreichen Datenschatz zurückgreifen. Mehr als 140.000 Menschen haben nach Angaben des Nabu im vergangenen Jahr mitgemacht und aus über 95.000 Gärten über 3,1 Millionen Vögel gemeldet. In Rheinland-Pfalz beteiligten sich mehr als 7600 Vogelfans an der Aktion und meldeten über 170.000 Vögel aus rund 5100 Gärten und Parks. Gemeinsam mit der Schwesteraktion „Stunde der Wintervögel“ handelt es sich damit um Deutschlands größte wissenschaftliche Mitmachaktion.

Die Aktion soll auch Aufschluss über den Brutbestand geben. Denn im Mittelpunkt stehen Arten, die hier brüten, wie zum Beispiel die Schwalben, die Ende März aus ihren Winterquartieren in Afrika zurückgekommen sind. Laut Nabu hat ihr Bestand in den vergangenen Jahrzehnten stark abgenommen. Die Rauchschwalbe steht bereits auf der Vorwarnliste, und die Mehlschwalbe gilt als gefährdet. Die Naturschützer betonen deshalb, wie wichtig es ist, Garten, Balkon und Hinterhof naturnah zu gestalten: Insekten zu fördern und Brutmöglichkeiten am Haus und im Garten zu schaffen. Tipps dazu gibt es unter www.nabu.de/vogelgarten.

Auf den Siedlungsbereich beschränkt

Die Aktion ist laut Nabu bewusst auf den Siedlungsbereich beschränkt, also Gärten, Parks, Friedhöfe, aber auch Innenhöfe oder Balkone. Das entspricht der Schwesteraktion „Stunde der Wintervögel“ im Januar. Bei beiden Zählungen geht es um die häufiger vorkommenden Vögel rund um Haus und Garten, deren Bestände zum Teil weniger genau bekannt sind als die mancher Seltenheit in der Vogelwelt. Damit die Ergebnisse auf Städte und Dörfer als eigene Lebensräume bezogen werden können, bittet der Nabu, wirklich nur dort und nicht im Wald oder in der Flur die Vögel zu zählen. Übrigens zählt der Luftraum dazu. Ein Vogel muss sich nicht im Garten oder am Futterhäuschen niederlassen. Es zählt auch, wenn er vorbei- oder drüberfliegt.

Ergebnisse am besten online mitteilen

Und so funktioniert die Vogelzählung: Vom 13. bis 15. Mai wird von einem ruhigen Plätzchen im Garten, Park, auf dem Balkon oder vom Zimmerfenster aus von jeder Vogelart die höchste Anzahl notiert, die im Laufe einer Stunde gleichzeitig beobachtet werden konnte. Die Ergebnisse können am besten online unter www.stundedergartenvoegel.de gemeldet werden, aber auch per Post oder Telefon (kostenlose Rufnummer am 14. Mai von 10 bis 18 Uhr: 0800 1157115). Gemeldet werden kann auch mit der kostenlosen Nabu-Vogelwelt-App, erhältlich unter www.NABU.de/vogelwelt. Meldeschluss ist der 23. Mai.

Wer zuvor noch etwas üben möchte, findet Infos unter www.stundedergartenvoegel.de, darunter Porträts der 40 häufigsten Gartenvögel, einen Vogeltrainer und Vergleichskarten der am häufigsten verwechselten Vogelarten. Aktuelle Zwischenstände und erste Ergebnisse sind ab dem ersten Zähltag auf www.stundedergartenvoegel.de abrufbar. Für kleine Vogelexperten hat die Nabu-Jugend die „Schulstunde der Gartenvögel“ vom 16. bis 20. Mai ins Leben gerufen. Weitere Informationen dazu unter www.najude/sdg.

Gemeinsam mit Experten zählen

Nabu-Gruppen bieten anlässlich der „Stunde der Gartenvögel“ kostenlose Exkursionen für die Öffentlichkeit an. Auf der Streuobstwiese Meckenheim organisiert am Freitag, 13. Mai, 18 bis 20 Uhr, die Nabu-Gruppe Mittelhaardt in Kooperation mit der Streuobst-AG Meckenheim eine Exkursion. Treffpunkt ist die große Pappel am Radweg von Meckenheim nach Böhl. Anmeldung: nabu.mittelhaardt@nabu-rlp.de.

Die Nabu-Gruppe Neustadt bietet am Sonntag, 15. Mai, 6.15 bis 9 Uhr, in Kooperation mit BUND, Gnor und Pollichia eine Exkursion durch die Esthaler Streuobstwiesen-Halbtrockenrasen-Landschaft an. Allein das Gebiet rund um das Kloster beherbergt über 50 Brutvogelarten, darunter mehrere bedrohte wie Braunkehlchen, Gartenrotschwanz und Wendehals. Auch der Wiedehopf wurde schon gesichtet. Treffpunkt um 6.15 Uhr ist die Parkbucht gegenüber „Zur Kapelle“ an der B 39/Talstraße 241 oder 6.30 Uhr an der Klosterstraße beim Parkplatz Kloster Esthal.

Bei beiden Exkursionen wird um unauffällige Kleidung gebeten und ein Fernglas empfohlen.

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