Bad Dürkheim Nils erklärt: Der Trick der Brombeereule

Ein besonderer Fund im Kriemhildenstuhl.
Ein besonderer Fund im Kriemhildenstuhl.

Ein merkwürdiges Blatt liegt da auf dem Moos im Kriemhildenstuhl. Sieht aus, als hätte es sich am Rand zusammengerollt. Aber wieso hat es so regelmäßige Muster?

Irrtum, das ist gar kein altes, trockenes Blatt. Nein, da sitzt ein lebendes Tier, ein Falter! Seine braun-grauen Farben geben ihm das Aussehen von dürrem Laub. Eine tolle Tarnung! Erst recht, wenn das Insekt auf der Rinde von Bäumen oder an der Felswand im alten Steinbruch sitzt. Dann wird es fast unsichtbar.

„Dunkelbraune Brombeereule“ heißt der kleine Trickser. Er gehört also zur Schmetterlingsfamilie der Eulen. Von Eulenfaltern gibt es sehr viele Arten. Die meisten sind graubraun gefärbt, was ja oft auch auf die „richtigen“ Eulen zutrifft. Außerdem heißen diese Falter so, weil ihre Kopfform etwas eulenartig sein soll.

Die Brombeereule gehört zu den Nachtfaltern. Tagsüber wirst du sie nur schwer entdecken. Die Weibchen legen ihre Eier meistens an Brombeeren ab, daher kommt der Name. Die geschlüpften Raupen ernähren sich – klar!- von den Brombeerblättern.

Sind sie erst einmal ausgewachsen, haben sie eine Länge von über vier Zentimetern erreicht. Dann verpuppen sie sich. Wenn alles gut geht, überleben sie vor Frost und Feinden versteckt den Winter. Doch die Falter selbst sterben, sobald es im Herbst kälter wird.

Im südlichen Europa kommt die Brombeereule oft vor. Bei uns in Deutschland war sie früher unbekannt. Aber mit dem wärmer werdenden Klima breitet sie sich vor allem im Südwesten aus. Das sieht man auch daran, dass sie im Kriemhildenstuhl vorkommt.

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