Kreis Bad Duerkheim Knorriger Schotte in Hollywood

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Er ist so ziemlich genau das, was man sich unter einem Schotten vorstellt: Charlie Allan, Besuchern des Mittelalterlich Phantasie Spectaculums (MPS) in Speyer als Frontmann der Band „Saor Patrol“ bekannt. Was viele nicht wissen: Der langbärtige Recke, der irgendwie ein bisschen so aussieht, als hätte sich Rübezahl mit „Jethro Tull“-Flötist Ian Anderson gepaart, hat bereits in Hollywoodfilmen wie „Robin Hood“, „Gladiator“ und „Braveheart“ mitgewirkt. Und das kam so: Allan und seine Mitstreiter vom „Clanranald Trust for Scotland“ sind seit 1995 dabei, das mittelalterliche Dorf Duncarron westlich der schottischen Stadt Stirling aufzubauen. Dadurch wurde der schottische Charakterkopf auch zum Experten für damaligen Waffen und Kampftechniken. So wurde Hollywood auf ihn und seine Männer aufmerksam. Sie spielten als Stuntleute in etlichen großen Produktionen wie zum Beispiel auch „King Arthur“ mit Clive Owen, Keira Knightley und Til Schweiger sowie „Outlander“ nach der Saga von Diana Gabaldon mit. „Combat International“ heißt die Stunttruppe. „Wir sind fähig, das Aussehen der Krieger und den Kampfstil vieler verschiedener Epochen und Länder für filmische Bedürfnisse darzustellen“, sagt Allan. Inzwischen sei beispielsweise eine Freundschaft mit dem Hollywoodstar Russell Crowe entstanden, der Duncarron und die Stuntleute bei einer Schottlandreise besucht hat. Allan ist aber nicht nur Schauspieler, sondern auch Musiker. Doch wie im Film ist bei ihm auch musikalisch Testosteron Trumpf, wie alljährlich bei den Konzerten von „Saor Patrol“ auf dem MPS zu erleben ist. Der Frontmann und die übrigen Bandmitglieder treten – wie kann es anders sein – im traditionellen Kilt auf, zeigen ihre kampfgestählten nackten Oberkörper. Dazu gibt’s viel langes Haar auch am Kinn und markerschütterndes martialisches Gebrüll. Drei Trommler sorgen für ordentlichen Drive, der in den Magen fährt und die Beine sogar gegen den eigenen Willen in Bewegung bringt. Zu Songs wie „The Clansmen“ kommen dem Zuhörer unwillkürlich Bilder in den Kopf: von Highlandern, die im Rhythmus der Trommeln und zum Klang des Dudelsacks in die Schlacht gegen die Engländer marschieren. In einem Kurzfilm für den „National Trust of Scotland“ haben die Stuntleute um Allan genau eine solche Szene nachgespielt: die Schlacht von Culloden, in der englische Regierungstruppen am 16. April 1746 die aufständischen Jakobiten um Bonnie Prince Charlie besiegten. Noch immer ein Trauma für viele Schotten. Viel friedlicher geht es dagegen bei dem Projekt Duncarron zu, dem vollständigen Nachbau eines befestigten Dorfes aus dem frühen Mittelalter Schottlands. Es ist die Rekonstruktion einer typischen Residenz eines schottischen Clan-Chefs aus dieser Zeit. Träger ist die gemeinnützige Organisation „Clanranald Trust for Scotland“, deren Vorsitzender Charlie Allan ist. Duncarron liegt im Carron-Valley-Forest am östlichen Ende des Carron-Valley-Reservoirs in der Nähe der historischen Stadt Stirling. Das Dorf wird durch die Hilfe von Freiwilligen aus allen Gesellschaftsschichten gebaut. Ziel des Projekts ist es, die schottische Kultur und das schottische Erbe durch Unterricht, aktive Teilnahme und durch Unterhaltung zu bewahren und zu verbreiten, Wer sich dafür interessiert: Charlie Allan und seine Mitstreiter geben auf dem MPS gerne Auskunft. Im Netz www.combatinternational.com

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