Hassloch Kein Sommerausschank auf Rathausplatz

Im vergangenen Jahr zum Sommerausschank umfunktioniert: ein Häuschen des Weihnachtsmarkts.
Im vergangenen Jahr zum Sommerausschank umfunktioniert: ein Häuschen des Weihnachtsmarkts.

Bleibt der Sommerausschank auf dem Rathausplatz eine Eintagsfliege? Im vergangenen Jahr erfolgreich gestartet, ist die Aktion für diesen Sommer abgesagt worden. Die Pandemie hat mit der Entscheidung allerdings nichts zu tun.

Der Sommerausschank ist eine Idee, um mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen zu können: Das Angebot soll in der warmen Jahreszeit den Rathausplatz beleben und gleichzeitig Vereinen und Gewerbetreibenden eine Möglichkeit bieten, Einnahmen zu erzielen.

Im vergangenen Jahr hatte der Haßlocher Bauhof für die erstmals veranstaltete Aktion ein umfunktioniertes Häuschen des Weihnachtsmarkts mit angrenzenden Sitzgelegenheiten aufgebaut. Die Gemeinde stellte außerdem Kühlschrank, Theke, Strom- und Wasseranschluss sowie Toiletten und übernahm die Kosten von rund 2700 Euro. An vier Wochenenden im August und September übernahmen Haßlocher Vereine im Wechsel die Bewirtung mit einem gleichbleibenden Getränkesortiment sowie kleinen Mahlzeiten. Jeweils freitags von 17 bis 22 Uhr, samstags von 9 bis 22 Uhr und sonntags von 11 bis 20 Uhr war der Sommerausschank geöffnet, der bei den Bürgern und auch bei den Vereinen gut ankam. „Der Ausschank wurde gut angenommen. Es gab zwar keinen großen Ansturm, aber es war ein gemütliches Beisammensein“, sagte beispielsweise Oliver Jung, Vorsitzender des Vereins Leisböhler Weinkultur, der wie der Motorclub auch dieses Jahr wieder mitmachen wollte.

Auch in diesem Jahr sollte der Sommerausschank auf dem Rathausplatz stattfinden, diesmal sogar an acht statt vier Wochenenden. Am 22. Juli hätte es losgehen sollen. Doch mehrere Faktoren haben die Verwaltung jetzt zu einer Absage bewogen.

Standortproblem und zu geringe Beteiligung

„Zunächst beschäftigt uns das Standortproblem“, so der Beigeordnete Claus Wolfer (FWG). Im vergangenen Jahr habe sich der Sommerausschank im zu Testzwecken gesperrten Bereich des Rathausplatzes befunden. Eine erneute Sperrung von Parkplätzen habe die Gemeinde in diesem Jahr aber vermeiden wollen und als Alternative zunächst den Platz im Bereich der Bushaltestelle geplant. Dort hätten zur Winterzeit schließlich auch ein Kinderkarussell sowie ein Imbissausschank über einen längeren Zeitraum ein Angebot vorgehalten. Dieser Platz stehe allerdings bis Ende des Jahres nicht zur Verfügung. Der Grund: Er werde für ein privates Bauvorhaben in der Langgasse 89 als vorübergehender Anlieferpunkt gebraucht, um die Langgasse für den Durchgangsverkehr frei zu halten.

Ein anderer Standort abseits vom Rathausplatz komme aber auch nicht in Frage, da dann die notwendige Frequenz fehle, die einen Sommerausschank für Vereine oder Gewerbetreibende attraktiv mache, so Wolfer. Hinzu komme, dass sich bisher nur drei Vereine für einen Ausschankdienst an jeweils einem der acht geplanten Wochenenden bereiterklärt hätten. Wegen der Ferien- und Urlaubszeit fehle bei vielen das ehrenamtliche Personal, um ein solches Angebot abdecken zu können. Diesen Tenor hätten viele Rückmeldungen auf den Aufruf zur Teilnahme am Sommerausschank gehabt.

„Was sich im vergangenen Jahr noch wunderbar fügte, gestaltet sich nun spürbar schwieriger. Bevor wir also einen Sommerausschank an einem weniger frequentierten Standort auf die Beine stellen, bei dem die Hütte dann an über 50 Prozent der Wochenenden geschlossen bleibt, haben wir uns für eine Absage entschieden“, so Wolfer.

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