Kreis Bad Duerkheim „Ein Rennen auf Augenhöhe“

Spaß ist ein Wort, das Michael Kraft relativ häufig im Zusammenhang mit der ehrenamtlichen Arbeit verwendet. Und der Spaß ist auch der Hauptgrund, warum er seine ehrenamtliche Tätigkeit ausbauen möchte: Am 25. Mai will der FWG-Mann zum Ellerstadter Bürgermeister gewählt werden.

Zum Konkurrenten, dem Amtsinhaber Helmut Rentz, hat er dabei ein entspanntes Verhältnis. „Der kennt mich seit ich ein kleiner Bub war, wir verstehen uns“. Dennoch ist er der Meinung, die starke FWG müsse den Wählern eine Alternative bieten. Nach 35 Jahren, so sieht er es, sei es auch mal Zeit, „einen Wechsel zu vollziehen“. Gegen so einen Gegner stehe man zunächst im zweiten Glied, findet Kraft. An Selbstbewusstsein mangelt es ihm aber nicht: „Es besteht eine Chance. Für mich ist es ein Rennen auf Augenhöhe“. Er verspricht: „Es wird knapp“. Bürgermeister zu werden, hat er sich gut überlegt. Der Diplom-Physiker, der als Gutachter im Explosionsschutz arbeitet, ist zwar öfter mal in Berlin oder Brüssel unterwegs, will aber als Bürgermeister über Handy und Mail ständig erreichbar sein. Meistens sei er beruflich ohnehin in Mannheim und dank kurzer Fahrtwege und sehr flexibler Arbeitszeiten verfügbar: Oft beginnt Kraft seine Arbeit morgens um sechs Uhr. Feierabend hat er so bereits kurz nach 14 Uhr. Auch das Arbeiten von zu Hause macht sein Arbeitgeber, die Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gastgewerbe, möglich. So habe er genug Zeit für das Ehrenamt. Begonnen hat das Engagement fürs Allgemeinwohl 2008. Im genau richten Alter für Kommunalpolitik sei er da gewesen, findet der heute 52-Jährige. Kraft will als Bürgermeister gut wirtschaften. Ellerstadt sei bisher in Sachen Familie gut mitgewachsen und müsse das weiterhin tun. Berufstätige Eltern brauchen die Sicherheit, dass die Kinder in Schule, Betreuung, Hort und Kita versorgt sind. Auch eine gute Vorbereitung Ellerstadts im Hinblick auf eine mögliche Fusion mit der Verbandsgemeinde Deidesheim ist ihm wichtig. Bei einem neuen Gemeinschaftshaus für Jung und Alt sowie für die Sänger plädiert die FWG für einen Anbau an das Bürgerhaus. Hier soll gerade ein Architektenwettbewerb helfen, zu einer guten Lösung zu kommen. Für die FWG hat sich der nach eigenen Angaben SPD-nahe Kraft entschieden, weil er nie in eine Partei eintreten wollte, sich aber kommunalpolitisch engagieren. In der Kommunalpolitik sei kein Platz für Parteienpolitik, findet Kraft und in Ellerstadt sei das genauso. Deshalb kann er auch selbstbewusst und mit einem Augenzwinkern sagen: „In Ellerstadt haben wir alle das gleiche Wahlprogramm. Wir drücken es nur anders aus und die Reihenfolge ist anders.“ (jpl)

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