Kreis Bad Duerkheim AfD: Nieland will im Landtag bleiben
Der 80-jährige Dürkheimer Hain zeigte sich kämpferisch und verwies auf seine Freundschaft zu bekannten AfD-Vertretern wie Alexander Gauland, Uwe Junge und Sebastian Münzenmaier. Er kritisierte Nieland, die seit 2016 im Landtag ist. Sie setze im Wahlkreis keine Akzente, starte keine Aktivitäten, mit denen die AfD Aufmerksamkeit errege und habe einen Vertrauensbruch begangen, als sie 2016 nicht nur als Direktkandidaten antrat, sondern auch auf der AfD-Landesliste kandidierte.
Die AfD leiste im Landtag enorme Arbeit, die werde aber von den Medien ignoriert, sagte Nieland. Rheinland-Pfalz ginge es noch schlechter, wenn es die AfD nicht gäbe. So fordere sie als Sprecherin der Landtagsfraktion für Haushalts- und Finanzpolitik Sparsamkeit und Effizienz, wenn die Landesregierung „Geld für rot-grüne Spielwiesen“ hinauswerfe.
Hätte gerne Angehörige trotz Coronavirus in Pflegeheime gelassen
Tiere und Familien nannte die 60-Jährige auch als Schwerpunkte ihrer politischen Arbeit. Nieland sprach sich gegen Tiertransporte aus und forderte eine andere Familienpolitik, als die der „rot-grünen Misswirtschaft“. Familien seien das „Herzstück der Gesellschaft“, so Nieland. Sie kritisierte, dass die Landesregierung nichts gegen Kindesmissbrauch tue und während des Höhepunkts der Corona-Pandemie Besuche von Angehörigen in Pflegeheimen verboten hat. In der Landespolitik engagiere sie sich, weil sie etwas dagegen tun wolle, dass Land und Bund „die Kommunen knechten“, sagte Nieland. Mitglied im Kreistag Bad Dürkheim und in Ausschüssen des Bezirkstags nannte Nieland als weitere Aktivitäten.
Zum Ersatzkandidaten wurde der Dackenheimer Frank Jünger mit acht Stimmen gewählt. Sechs Mitglieder votierten für den Haßlocher Thomas Weisbrodt. Der 57-jährige Jünger, der Bereichsleiter in einem Entsorgungsbetrieb ist, nannte Wirtschafts- und Rentenpolitik als Schwerpunkte.
Der Direktkandidat bei der Landtagswahl sei „das Aushängeschild der Partei“ und trage zum Abschneiden bei der Wahl bei, sagte der Kreisvorsitzende Wolfgang Kräher. „Für das Land und die Demokratie ist nichts so wichtig, wie das Erstarken unserer Partei“.