Karlsruher Fächer Märchenstunde: Es war einmal im Fußballstadion

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Satte 30 Jahre ist es schon her, dass ein Badischer Fußballverein, dem über Jahrzehnte hinweg die Prädikate „graue Maus“ und „Fahrstuhlmannschaft“ gebührten, mindestens europaweit für Aufsehen sorgte. Es war ein kühler Abend, jener 2. November 1993, der seither als Datum des „Wunders vom Wildpark“ gilt.

Keine zehn Jahre zuvor schien das Gründungsmitglied der Bundesliga seine besten Zeiten schon hinter sich gehabt zu haben. Der Vorgängerverein „Phönix“ war im Jahr 1909 Deutscher Meister, der KSC in der 1950ern zwei Mal Pokalsieger. Und das war's. Zu den Heimspiele kamen Mitte der 80er nur noch knapp über 5000 Zuschauer und Zuschauerinnen im Schnitt. Doch dann kam die Zeit mit Winnie Schäfer als Trainer und der KSC erlebte das erfolgreichste Jahrzehnt seiner jüngeren Geschichte.

Seitdem Jahr 1998 gehört der Verein nun aber wieder fast durchgängig der zweiten Bundesliga an, abgesehen von zwei Schnupperjahren in der Bundesliga und vier Jahren Dritte Liga. Die Sehnsucht nach Großtaten ist aber unverändert vorhanden. Ein „UEFA-Pokal taugliches“ Stadion wurde etwa im Vorfeld des Wildpark-Neubaus gefordert. Aktuell werden in vielen Zeitungen, Zeitschriften und im Internet die alten Geschichten von vor 30 Jahren aufgewärmt und durchgekaut. Balsam auf die Seelen der KSC-Fans ist das, in diesem ansonsten eher grauen Herbst - in dem sich die KSC-Chefetage mal wieder in den Haaren liegt.

Platanen am Ettlinger Tor sind weg

Nicht in der Fußgängerzone, sondern diesmal am Ettlinger Tor wurden Bäume gefällt. Der Ärger folgte aber prompt. Dort, wo ab Ende kommenden Jahres das neue Landratsamt aus der Erde wachsen soll, wurden ein gutes Dutzend Bäume flach gelegt.Über 30 Bäume müssten insgesamt gefällt werden, heißt es aus dem Landratsamt. Es war also nur der Anfang. Zwar läuft längst der Abriss des bisherigen Gebäudeensembles, doch erst vor knapp zwei Wochen hat der Karlsruher Gemeinderat den Plänen des Kreistags für das Gesamtareal endgültig zugestimmt. Und zack wurden die Sägen angeworfen. Was insbesondere ob der Schnelle natürlich nicht allen passt. Harry Block, früher für die Grünen im Karlsruher Gemeinderat, inzwischen für Die Linke und den BUND aktiv, ärgert sich über das hohe Tempo bei der Umsetzung. Wenn die Stadt Karlsruhe bei Planungen auch so schnell wäre, wäre sie wohl Weltmeister, mutmaßt er.

Christbaum ist schon aufgestellt

Weihnachten kann kommen. Auf dem Karlsruher Marktplatz in der Stadtmitte wurde diese Woche ein 15 Meter hoher Christbaum aufgestellt, vier Wochen und ein Tag, bevor hier der Christkindlesmarkt starten wird. Nachdem in Geschäften die Lebkuchenherzen schon seit Wochen angeboten werden, folgt nun also der zweite, große Schritt. Weihnachten kommt. Ganz bestimmt.

Grönemeyer gibt sich die Ehre

Ein weltbekannter Sänger aus Bochum machte diese Woche die Karlsruher Touristiker und Touristikerinnen froh. Herbert Grönemeyer wir im August kommenden Jahres auf dem Schlossplatz das Vorspiel zu den nächsten Schlosslichtspiele geben.Rund 18.000 Karten gingen Anfang der Woche in den Verkauf, die Sitzplätze und die besseren Stehplätze (92 Euro) waren schnell weg. Nur von den „billigen“ Plätzen (62,50 Euro) gab es gestern noch einige. Am Freitag wurde dann die „gute Nachricht“ publik, dass es ein Zusatzkonzert am 10. August– also einen Tag nach der Ouvertüre zu den Schlosslichtspielen geben wird. Aufgrund der hohen Nachfrage habe man sich mit dem Ausnahmekünstler auf das zweite Konzert verständigt. Da haben Grönemeyer-Fans doch noch eine Chance, Karten für eines der Open-Air-Konzerts in Karlsruhe zu ergattern. Es werde außerdem dringend davon angeraten, Tickets auf dem Schwarzmarkt zu kaufen, da dann der Einlass versagt bleiben könnte. Und nörgle jetzt niemand, dass die Tickets für „Kraftwerk“ noch schneller ausverkauft waren. Deren Konzert war – zumindest für Deutschland – ziemlich einmalig, Grönemeyer hingegen ist fast immer auf Tour. In diesem Sinne, ein schönes Wochenende!

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