Karlsruhe Licht auf dunkles Firmenkapitel

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Die Verbindungen zwischen der BASF und Auschwitz sind nach wie vor ein heikles Thema, besonders in Ludwigshafen. Heute eröffnet das Stadtmuseum die Ausstellung „Die IG Farben und das Konzentrationslager Buna/Monowitz“.

Schon in den 1950er Jahren vermisste der inzwischen verstorbene Schriftsteller Arno Reinfrank in Ludwigshafen ein Denkmal für die Zwangsarbeiter aus ganz Europa, die während des Krieges hier bis zum Umfallen schuften mussten und zu Tode gekommen waren. Der Umgang mit der Nazi-Vergangenheit in der Adenauer-Ära war für den früheren Verfolgten des NS-Regimes, Deutschland zu verlassen. Jetzt also gibt es in Ludwigshafen eine Ausstellung über die Verwicklungen zwischen der BASF, damals Teil des IG Farben-Konzerns, und dem Konzentrationslager Buna/Monowitz oder Auschwitz III zu sehen. Seit den 90er Jahren ist die vom Frankfurter Fritz Bauer Institut, das sich der Erforschung der Geschichte und der Auswirkungen der Shoa verpflichtet, als Wanderausstellung in ganz Deutschland unterwegs. Er habe zum ersten Mal vor ein paar Monaten von der Ausstellung gehört und ihre Präsentation in Ludwigshafen mit der Kulturdezernentin Cornelia Reifenberg besprochen, sagt Kulturbereichsleiter Dietrich Skibelski. Während der 22 Jahre, die er bei der Stadtverwaltung beschäftigt sei, habe er aber nie gehört, dass die Verbindung zwischen der BASF und der Mordfabrik Auschwitz im sogenannten Dritten Reich ein Tabuthema sei. Termine Die Ausstellung im Stadtmuseum (Rathaus-Center) ist bis 18. Oktober, donnerstags bis sonntags, 11 bis 17 Uhr, bei freiem Eintritt zu sehen. Führungen für Schulklassen nach Voranmeldung unter 0621 5042574. (huf)

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