Karlsruhe Konverter woanders bauen

Die Stadt Philippsburg will den Bau einer sogenannten Konverteranlage durch die TransnetBW auf ihrer Gemarkung nicht widerstandslos hinnehmen. Dabei handelt es sich um eine Art Umspannwerk für eine geplante 340 Kilometer lange Stromtrasse von Niedersachsen in den Süden. Die Trasse soll per Hochspannungs-Gleichstrom-Technik (HGÜ) den „Saft“ möglichst verlustfrei in den Süden Deutschlands bringen.

Nach Ansicht des Ratsgremiums und der Stadtspitze ist Philippsburg bereits jetzt durch Einrichtungen der Energieversorgung stark belastet. So habe man, heißt es in der Resolution, seit langem mit dem Kernkraftwerk zur Netzstabilität und Versorgungssicherheit in Süddeutschland beigetragen. Mit dem Standortzwischenlager für abgebrannte Brennelemente auf dem KKP-Gelände, dem im Zusammenhang mit dem Kraftwerksrückbau erforderlichen Standortabfalllager für schwach- und mittelradioaktive Stoffe sowie den geplanten Castortransporten vom französischen La Hague nach Philippsburg seien weitere erhebliche Belastungen zu verzeichnen. Außerdem werde Stadt und Bevölkerung durch den Bau des Polders Rheinschanzinsel sowie den wieder aufgenommenen Plänen für die Überflutungsfläche Elisabetenwört (wir berichteten) im Interesse der Allgemeinheit ein sehr hohes Maß an Akzeptanz abverlangt. Verwiesen wird auch darauf, dass Philippsburg mit eigenen Maßnahmen wie der Errichtung von Photovoltaikanlagen oder energetischer Sanierung von Heizanlagen bisher und weiterhin darum bemüht sei, auf regenerative Energie umzustellen. Auch stellt man die Bedeutung der geplanten Konverteranlage, die einen Flächenverbrauch etwa zehn Hektar erwarten lässt, nicht grundsätzlich in Frage. Man fordere aber, den Radius des Untersuchungsrahmens von bisher zehn auf 40 Kilometer zu erweitern.

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