Karlsruhe Karlsruher Fächer:

Karlsruhe hat seinen dritten Platz in der Stauhitliste „verteidigt“. Hinter dem neuen Spitzenreiter Stuttgart und dem entthronten Vorjahressieger Köln kommt die Fächerstadt erneut auf Rang 3 der deutschen Großstädte. Doch wie immer lohnt sich bei solchen Ranglisten und Statistiken der genaue Blick. Zunächst fällt auf, dass in Karlsruhe jeder Autofahrer „nur“ noch 54 Stunden im Stau stehen musste, 8,9 Stunden weniger als im Jahr zuvor. In Stuttgart sind es hingegen durchschnittlich 8,3 Stunden geworden, was unter anderem mit der guten Beschäftigungslage in der Landeshauptstadt, mit gesunkenen Spritpreisen, steigender Bevölkerungs- und Autozahl und der Beliebtheit als Reiseziel begründet wird. Nochmals: In Karlsruhe nahm die Zeit im Stau um 8,9 Stunden ab, in Stuttgart um 8,3 Stunden zu. Das ist doch bemerkenswert. Auch in Karlsruhe ist die Beschäftigungslage ungebrochen gut, der Spritpreis billig, die Bevölkerungszahl nimmt zu und auch als Ziel von Tagestouristen – Stichwort Stadtgeburtstag – war Karlsruhe beliebt wie nie zuvor. Die Lösung liegt vor den Toren der Stadt und wird gemeinhin als Autobahn bezeichnet. Die A 5 und die A 8 bei Karlsruhe sind seit Jahren mit Baustellen gesegnet, die fast im Alleingang für die herausragende Stellung der Stadt auf dem Stauindex sorgten. Im Stadtgebiet selbst ist Karlsruhe eine relativ normale Großstadt, mit den üblichen Baustellen und auch mit den schier unvermeidlichen Staus im Berufsverkehr. Weiterhin ein Thema sind natürlich die Baustellen der Kombilösung in der Innenstadt. Ihre abschreckende Wirkung hat aber deutlich nachgelassen. Im vergangenen Jahr wurde bei mehreren Zählungen festgestellt, dass sich täglich wieder rund 10.000 Menschen mehr in der Innenstadt bewegen, als zu Beginn des Baustellenzeitalters und im Oktober erreichten die Zahlen sogar wieder die Vorbaustellenzeit. Die Innenstadt bleibt ein attraktiver Handelsplatz. Die Verlierer beim Einzelhandel sind dort zu finden, wo Baustellen noch immer direkt im Wege standen. Der Marktplatz wird als Beispiel genannt, doch auch dort hat sich die Lage inzwischen entspannt.

x