Karlsruhe Hochschule wieder überbucht

Auch in diesem Sommersemester sind alle Studienplätze an der Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft (HS) belegt. Insgesamt sind rund 8200 Studenten an der Fachhochschule eingeschrieben, in etwa so viele wie im letzten Sommersemester. Prorektor Professor Dr. Dietrich Höpfel stellte die neuen Zahlen in der letzten Woche vor.

Wie in den letzten Jahren üblich, wurden mehr Anfänger aufgenommen, als Plätze vorhanden sind. Das führt zwar zu einigen Überbuchungen, verhindert aber die früher üblichen langwierigen Nachrückverfahren, erklärt Höpfel. In den Bachelorstudiengängen waren dies 593 Studenten (465 Plätze), in den Masterstudiengängen 261 (227). Allerdings sank die Zahl der Bewerbungen im Bachelorbereich deutlich um 16,6 Prozent. Dies sei ein bundesweiter Trend, der aber nicht ganz erklärbar sei, so Höpfel. Das Doppelabi in Baden-Württemberg 2012 liege dafür schon zu weit zurück. Und der demografische Wandel komme eigentlich auch nicht in Frage, weil immer mehr Menschen mit ihrem Schulabschluss eine Hochschulberechtigung erwerben. Um fünf Prozent gestiegen sind dagegen die Zahlen im Masterbereich. Insgesamt liege die Bewerbungsquote in Karlsruhe aber immer noch bei 4,7 Bewerbungen pro Platz, wobei die Quoten in den einzelnen Fächern sehr unterschiedlich seien. Die stärkste Nachfrage bestehe im Bereich der Wirtschaftfächer, im Gegensatz zum Bundestrend sei aber auch Informatik in Karlsruhe gut nachgefragt. Seit Jahren ein kleines Sorgenkind dagegen ist die Elektrotechnik und neu auch die Mechatronik, auch wenn wieder jeder Platz in diesen Fächern belegt werden konnte. Dabei seien die Berufsaussichten gerade in diesen Fächern hervorragend, wie Höpfel betont. Das die Hochschule bei den Studenten immer noch sehr beliebt sei, liege sicher auch an den vielen Spitzenplatzierungen in Rankings, bei denen sowohl Personalleiter als auch Studenten gefragt werden. Rund ein Drittel der Anfänger begründeten ihre Bewerbung an der HS mit den Ergebnissen in Rankings. Der Frauenanteil beträgt sowohl bei den Anfängern als auch insgesamt rund 25 Prozent, wobei dieser trotz aller Maßnahmen in vielen technischen Bereichen immer noch sehr gering ist. Die diesjährigen Zahlen stellte der Prorektor vor, weil die Stelle des Rektors im Moment nicht besetzt ist. Professor Karl-Heinz Meisel ging Ende Februar nach zwölf Jahren in den Ruhestand. Da alle drei von einer Findungskommission ausgewählten externe Kandidaten ihre Bewerbung aus verschiedenen Gründen zurück zogen, muss das Verfahren neu gestartet werden. Die Ausschreibung ist erfolgt, es werde wohl zu einer Übergangszeit von einem halben Jahr kommen, so Höpfel.

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