Grünstadt „Zu viel investiert“

Rund 250 Jungen und Mädchen spielen derzeit in den Mannschaften des JFV Leiningerland.
Rund 250 Jungen und Mädchen spielen derzeit in den Mannschaften des JFV Leiningerland.

«Hettenleidelheim.» Nun geht dem Jugendförderverein (JFV) Leiningerland doch nicht der bewährte Vorsitzende verloren. Weil Karl-Michael Archinger in den vergangenen Monaten aus beruflichen Gründen im Ausland weilte, hatte er das Amt abgeben wollen. Es war allerdings kein Nachfolger zu finden und so ließ sich der bisherige Amtsinhaber auf der Generalversammlung im VfR-Heim in Hettenleidelheim erneut wählen. Das Votum fiel einstimmig aus.

Um einer gerichtlich angeordneten Zwangsverwaltung des Vereins zu entgehen, sei eine Notlösung entwickelt worden, sagte Archinger, der nach eigenen Worten in den sechs Jahren seit Gründung des JFV zu viel investiert hat. Es seien jetzt mehr Aufgaben an seine Stellvertreter Bernd April und Frank Knöll übertragen worden. „Die Belastung der Ehrenamtlichen muss auf ein erträgliches Maß reduziert werden“, erklärte er. Auch wenn er seit 1. August wieder zurück in Deutschland sei, werde er sich weniger in den JFV einbringen als bisher, so Archinger, der auch alle Posten beim TuS Altleiningen aufgegeben hat – unter anderem nach zwölf Jahren den des Jugendleiters (wir berichteten). Man frage sich manchmal, ob sich der ganze Aufwand noch lohnt, so der alte und neue Vorsitzende in seinem Jahresbericht. „Die Planbarkeit des Team-Sports Fußball wird durch den auch allgemein in der Gesellschaft zu verzeichnenden Egoismus und die sinkende Bereitschaft, eigene Interessen zumindest hin und wieder zurückzustellen, Jahr für Jahr schwieriger“, klagte er. Derzeit arbeite der Vorstand an einem Konzept, um mehr Struktur in die Entwicklung der einzelnen Altersklassen zu bringen – in der Hoffnung, sportlich wieder bessere Zeiten zu erleben. „Zur Gründung des JFV 2011 verfügten wir noch über drei Landesliga-Teams. Inzwischen wird es schwierig, alle Großfeld-Mannschaften in den Kreisligen zu halten“, so Archinger. Die ersten Jahre ist der JFV stetig gewachsen. Gegenwärtig bilden rund 30 Trainer und Betreuer 250 Jungen und Mädchen aus sechs Stammvereinen aus – TuS Altleiningen, TSV Carlsberg, VfR Hettenleidelheim, TuS Hertlingshausen, TuS 05 Ramsen und ATSV Wattenheim. „Wie in der vorherigen Saison konnten wir 16 Mannschaften melden, darunter erneut ein Mädchenteam mit den C-Juniorinnen“, berichtete er. Neun Spieler des Jahrgangs 1998 wurden nach der letzten Partie der A-Jugend an die Stammvereine übergeben. Es gelte, die Basis der Alterspyramide weiter auszubauen. Im C-Jugend-Bereich werde nach wie vor ein Coach gesucht. Nachdem im vergangenen Jahr drei F-Jugend-Teams gebildet werden konnten, sei es in dieser Saison nur eines. Den Bambini seien nur vier Kinder entwachsen. Nächstes Jahr müssten aber elf der 13 Winzlinge in die F-Jugend wechseln, sagte Trainer Bruno Dörrschuck. Um die Grundlage dafür zu schaffen, „muss aber mehr Disziplin rein“. Sehr wichtig sei es, zu Saisonbeginn bei den neuen Spielern zu überprüfen, ob sie bei den Stammvereinen wirklich gemeldet sind, verwies Archinger auf Versicherungsfragen. Dabei könne man sich nicht ausschließlich auf die Aussagen der Kinder verlassen, wurde in einer längeren Diskussion deutlich. Ralf Kaminski regte die Bildung von Team-Whatsapp-Gruppen an, um sich schnell und unkompliziert etwa über ausfallende oder verschobene Turniere informieren zu können. Thomas Ritter erinnerte daran, dass nächstes Wochenende die ersten Spiele stattfinden, und er in Hertlingshausen nach wie vor Kleinfeldtore benötige. Auf Antrag von Frank Knöll wird die Änderung der Satzung in Angriff genommen. Bislang heißt es darin, dass der JFV erst ab D-Jugend ausbilden dürfe. „Das war bis vor zwei Jahren so“, erklärte Archinger. Der Passus soll geändert werden in „ab Bambini“. VORSTAND Vorsitzender: Karl-Michael Archinger (TuS Altleiningen), Stellvertreter: Bernd April (VfR Hettenleidelheim) und Frank Knöll (ATSV Wattenheim), Kassenwart: Andreas Kern (TuS Hertlingshausen), Schriftführer: Thomas Ritter (TuS Hertlingshausen), Kassenprüfer: Karlheinz Hofrath (VfR Hettenleidelheim), Dustin Pings (ATSV Wattenheim) und Andreas Born (TSV Carlsberg), Beisitzer: Lothar Ernst (TuS 05 Ramsen), Pia Kern (TSV Carlsberg) und Markus Kraus (TSV Carlsberg).

x