Grünstadt Zeitweise katastrophal

Yugi Sone lässt dem Grünstadter Torwart Luca Kauf bei diesem Treffer keine Chance.
Yugi Sone lässt dem Grünstadter Torwart Luca Kauf bei diesem Treffer keine Chance.

Eindrucksvoll, zielstrebig und schnörkellos präsentierte sich am Samstag im Rudolf-Harbig-Stadion vor rund 90 Zuschauern der FC Basara Mainz. Die Rheinhessen, mit dem SV Rülzheim heißer Titelkandidat der Fußball-Landesliga Ost, siegten beim ersatzgeschwächten VfR Grünstadt mit 5:0 (3:0).

«GRÜNSTADT.»Der Sieg der Gäste war auch in der Höhe verdient. Sie spielten mit atemberaubendem Tempo und flinken Kombinationen. Die Gastgeber waren vor der Pause einfach nicht in der Lage, das schnelle Umschalten der Rheinhessen von der Abwehr in den Angriff zu verhindern. Die ballverliebten Japaner, die sehr fair agierten und keineswegs Starallüren an den Tag legten, ließen den Gastgebern wenig Raum. Über eine oder zwei Stationen und den pfeilschnellen Yugi Sone liefen die Mainzer Angriffe, die von Mittelfeldregisseur Parlapoco Di Dio oder Daisuke Fukuhara geschickt eingeleitet wurden. Die VfR-Abwehr war mit dieser Aufgabe einfach überfordert. Der im Urlaub weilende Außenverteidiger Dennis Lang sowie der grippegeschwächte Innenverteidiger Uwe Rebholz wurden sehr vermisst. Ebenso fehlte mit dem erkälteten Alexander Dorn ein Flügelstürmer, der nicht so einfach zu ersetzen ist, sowie der klassische „Sechser“ Alexander Simon, der eine vierwöchige Sperre absitzen muss. Drei Treffer der Gäste fielen innerhalb von 13 Minuten, wobei Ersatzkeeper Lucas Kauf bei zwei Treffern nicht unbedingt den sichersten Eindruck machte. Beim ersten Tor der Gäste durch den überragenden Wirbelwind Sone (15.) war der Keeper noch am Ball. Beim zweiten Treffer, ebenfalls durch Sone zwei Minuten später, kam Kauf zu spät aus seinem Kasten. Beim 0:3 (28.) durch Michael Mader positionierte der VfR-Schlussmann die Mauer beim 18-Meter-Freistoß ungenau, stand zudem zu weit im anderen Eck, um an das Leder zu kommen. Trotzdem gaben die Platzherren nicht auf, das Team steigerte sich, aber Aslan vergab drei gute Möglichkeiten (30., 36. und 45.). Nach Wiederanpfiff ließen die Gäste die Platzherren kommen. Die Kabinenansprache von VfR-Trainer Alexander Schott schien auch ihre Früchte zu tragen und der Wille zu einer Resultatverbesserung war beim VfR erkennbar. Die Grünstadter erspielten sich Torchancen und zeigten, weshalb sie sich in der Spitzengruppe der Landesliga befinden. Michael Bechtel prüfte in der 47. Minute den starken Mainzer Schlussmann Felix Pohlenz, der mit einer Glanztat rettete. Fünf Minuten später fischte Pohlenz einen Schuss von Müller aus dem Tordreieck. Weitere fünf Minuten später krachte ein Kopfball Bechtels im Anschluss an eine Flanke von Mo Mghames an den Pfosten. Pohlenz verhinderte, dass Timo Siegmeier für seinen wunderschönen Fallrückzieher nach Mghames-Hereingabe mit einem Treffer belohnt wurde. Der Reflex des Keepers war dabei wie die Aktion des Grünstadters Extraklasse (82.). Die Tore fielen aber weiter auf der anderen Seite. Das 0:4 besorgte der stärkste Akteur auf dem Feld, Sone, nach einem Konter (75.). Nach einem Foulspiel von Torwart Kauf am gleichen Spieler stellte Di Dio per Foulelfmeter den 0:5-Endstand her (80.). VfR-Trainer Schott meinte nach Spielende: „Ich machte meinem Team in der Pause klar, dass man gegen so einen ballsicheren Gegner keine Chance hat, wenn man nicht hundertprozentig bei der Sache ist. Was meine Spieler zeitweise zeigten, war katastrophal, man musste sich schämen. Nach der Pause hat sich meine Elf gesteigert und versucht, wenigstens den Anschlusstreffer zu erzielen, was auch verdient gewesen wäre.“ So spielten sie VfR Grünstadt: Kauf – Leon Lampert (46. Mghames), Gillmann, Steck, Czekalla – Frank (67. Siegmeier), Hess – Christopher Lampert – Müller – Bechtel, Aslan.

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