Grünstadt/Höningen Pflanzaktion: Gymnasiasten setzen junge Bäume
Dass es dem Wald unter der Klimaerwärmung nicht gut geht, hat mittlerweile jedes Kind gehört. Die Schäden durch Trockenheit, Borkenkäfer und Co. aber mit eigenen Augen zu sehen, habe meist noch einmal einen anderen Effekt, weiß Joachim Weirich vom Forstamt Bad Dürkheim. Aus diesem Grund nutzt das Leininger Gymnasium in Grünstadt sein Alleinstellungsmerkmal, den etwa 150 Hektar großen Schulwald, um bei der Baumpflanzaktion der Fünftklässler „ein Bewusstsein bei Schülern und Lehrern für den Klimaschutz zu schaffen“.
Auf der Waldfläche auf Höninger Gemarkung, die ungefähr 220 Fußballfeldern entspricht, sollen am Ende der Woche 150 neue Elsbeeren und Bergulmen wurzeln. Über die vergangenen acht Jahre sind so insgesamt 1200 Bäume im Schulwald gepflanzt worden. Doch nicht jeder gepflanzte Setzling überlebt, wie Weirich am Beispiel einer etwa anderthalb Meter hohen Douglasie zeigt. „Vor gut zehn Jahren war die Douglasie noch der Hoffnungsbaum“, erzählt der erfahrene Förster. Mittlerweile zeige das dünne Nadelkleid an den Ästen aber, dass die Art schlechter mit der Klimaerwärmung zurecht komme als anfangs geglaubt. Auch ältere Bäume vertrockneten immer wieder.
Im Team ist Bäumepflanzen leichter
„Es gibt noch einen Baum, der in Deutschland besonders mit den Veränderungen zu kämpfen hat“, führt Weirich aus. Luca weiß sofort, welcher gemeint ist: „Die Fichte!“ Viele Exemplare davon mussten auch im Schulwald weichen. Jetzt markieren rote Punkte den Boden, wo die neuen Setzlinge gepflanzt werden dürfen. Nach einer kurzen Einführung im Umgang mit Hacke und Spaten ist es soweit.
Die Freundinnen Ikra und Mirela heben zusammen ein Loch aus, überprüfen immer wieder, ob es auch tief genug für den Setzling ist. „Ich finde es spannend, wie es hier aussehen wird, wenn wir Abitur machen“, sagt die zehnjährige Mirela.
Marie, Nele und Chiara sind schon weiter und haben gerade den Wuchshülle über ihren Setzling gestülpt. Diese soll die gefräßigen Rehe von den feinen Knopsen fernhalten. Bis zu 3000 Stück frisst ein Reh nämlich am Tag davon. Leonard, Semih und Zygimantas hantieren hingegen schon mit dem Akkuschrauber. Das Namensschild mit Datum muss zuletzt befestigt werden, damit die Kinder ihren Baum wiederfinden können. „Du musst mehr drücken“, gibt Leonard seinem Kumpel einen Tipp. Nach anfänglichen Schwierigkeiten verschwindet die Schraube im Holz. Die Jungs sind erleichtert: „Das haben wir geschafft!“