Sausenheim MGV feiert sich und seine treusten Sänger

Ehrungen beim Liederkranz (von links): Otto Tremmel (50 Jahre), Hubert Graber (60), Ortwin Wendel (70), Bertram Magez (70), Karl
Ehrungen beim Liederkranz (von links): Otto Tremmel (50 Jahre), Hubert Graber (60), Ortwin Wendel (70), Bertram Magez (70), Karla Kronenberger (Chorverband), Norbert Messer (70), Chorleiter Klaus Schmitt (50) und Reinhold Kühn (40); zweite Reihe: Vorsitzender Wolfgang Heiner (links) und Stellvertreter Volker Luckey.

Mit seinem ersten Auftritt seit vier Jahren hat der Sausenheimer Männergesangverein Liederkranz sein 175-jähriges Bestehen nachgefeiert. Neben einem zweistündigen Konzertprogramm standen Ehrungen an.

Das 175. Jubiläum hat der Männergesangverein Liederkranz 1846 aus Sausenheim pandemiebedingt ausfallen lassen müssen. Dafür hat er nun ein Konzert mit Ehrungen in der evangelischen Peterskirche veranstaltet. Geladen war auch ein Ensemble des Ersten Akkordeon-Orchesters Grünstadt. Zu ehren waren vom Verein, vom Chorverband der Pfalz und vom deutschen Chorverband zusammen 545 Jahre Singen. Allein jeweils unfassbare sieben Jahrzehnte aktiv beim MGV sind Bertram Magez, Norbert Messer und Ortwin Wendel.

Die gut gelaunte und herzerfrischend lockere Karla Kronenberger überreichte Urkunden und Anstecknadeln von beiden Chorverbänden. Vereinsvorsitzender Wolfgang Heiner, der hervorhob, wie wichtig treue Mitglieder für einen Verein sind, stellte zudem die weiteren Leistungen einiger Geehrter heraus. Magez habe 42 Jahre lang die Buchführung gemacht, Messer 31 Jahre lang den Vorsitz innegehabt und Wendel 13 Jahre die Geschicke des MGV geleitet, nachdem er schon fünf Jahre Stellvertreter gewesen sei.

Seltenes Engagement

Für ein besonderes Verdienst gewürdigt wurde zudem der Dirigent: Seit 50 Jahren leitet Klaus Schmitt den Chor. Heiner erzählte: „Ich kenne Klaus Schmitt seit meiner Grundschulzeit. Er verwaltet auch das Archiv, sortiert Noten, macht im Winter immer rechtzeitig die Heizung an.“ Augenzwinkernd ergänzte der Chorleiter: „Und ich sorge für gute Luft und dass der Kühlschrank im Sommer funktioniert.“ Dass ein Dirigent wie Schmitt gleichzeitig Mitglied im Chor ist, das komme sehr selten vor, meinte Kronenberger.

Zum Auftakt zu seinem ersten Auftritt nach nunmehr vier Jahren brachte der MGV „Hymnus: Jauchzet dem Herrn“ von Friedrich Silcher zu Gehör und ein inniges „Vater unser“ von Hanne Haller. Beim Lied „Frieden“ von Gotthilf Fischer war es Schmitt mit Blick auf die aktuelle Weltlage wichtig, dass die Besucher mitsangen oder zumindest mitsummten. Nach dem Gefangenenchor aus der Verdi-Oper „Nabucco“ und dem Schubertschen Trinklied „Bacchus“ gab es abschließend noch das „Palzlied“ der Anonyme Giddarischde.

Klanggewaltig im Gotteshaus

Der den Chor am Klavier begleitende David Heiner spielte Klassisches und Modernes. Bei „Bitte mit Sahne“ von Udo Jürgens klatschte und sang das Publikum mit, auch beim mitreißenden Boogie Woogie konnte es sich nicht zurückhalten. Ein siebenköpfiges Ensemble des Akkordeon-Orchesters präsentierte „Memory“ aus dem Musical Cats, sauber interpretiert und klanggewaltig das Gotteshaus füllend. Es folgten unter anderem ein schwungvoller Walzer und der 60 Jahre alte Hit „Schuld war nur der Bossa Nova“.

Nicht ganz so lange, aber schon mindestens knapp drei Jahrzehnte her ist es laut der ehemaligen Vorsitzenden des Akkordeon-Orchesters Annette Brenner, dass die Akkordeonisten zusammen mit dem MGV ein Konzert gegeben haben. „Ich kann mich nur an einen Auftritt in der Stadthalle erinnern“, sagte sie. Das Gebäude ist 1997 abgerissen worden. Brenner betonte: „Musik verbindet die Menschen und tut gerade in diesen Zeiten gut.“

Ehrungen

Auszeichnungen vom deutschen Chorverband für aktives Singen: 70 Jahre: Bertram Magez, Norbert Messer und Ortwin Wendel; 65 Jahre: Günter Stüber; 60 Jahre: Hubert Graber; 50 Jahre: Otto Tremmel; 50 Jahre Chorleitertätigkeit: Klaus Schmitt. Auszeichnungen vom Chorverband der Pfalz: 25 Jahre: Lothar Bechtold und Matthias Cromm; Auszeichnungen vom Verein: Aktive, 15 Jahre: Klaus Grün und Wolfgang Reznicek; 30 Jahre: Hartmut Hammer und Werner Kuntz; 35 Jahre (Ehrenmitglied): Gerhard Siebert und Wolfgang Heiner; Passive, 25 Jahre: Gerd Walther und Gregor Bungert; 40 Jahre: Reinhold Kühn und Norbert Tremmel.

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