Grünstadt Landleben in sicherer Umgebung - darum wollen Familien nach Quirnheim

28 Säulen-Wacholder künden vom Zuwachs im knapp 800 Einwohner zählenden Ort

Die Zahl 28 hat eine besondere Bedeutung für Quirnheim, wie Ortsbürgermeister Hubert Deubert (SPD) erzählt: „Bei unserer Recherche haben wir 28 Eltern gezählt, die in den letzten vier Jahren Kinder bekommen haben.“ Die meisten von ihnen waren am Samstag da. Dass in der Gemeinde Bäume gepflanzt werden, sei schon Tradition: Vor 25 Jahren gab es die erste Aktion für Neugeborene, die letzte war vor vier Jahren. Auf die Frage einiger Eltern, warum die Bäumchen so klein sind, antwortet Deubert: „Kinder kommen auch nicht groß zur Welt und müssen erst noch wachsen.“ Die Fläche, auf der die Bäumchen gepflanzt werden, ist nicht zufällig ausgesucht. „Es ist das historische Gelände, auf dem die römische Palastvilla steht, die vor Jahren hier entdeckt wurde“, informiert der Bürgermeister. Da die Villa von beachtlicher Größe sei und nicht freigelegt werden könne, würden die Bäumchen an allen Eckpunkten gepflanzt, um die Umrisse darstellen zu können. Vorgesehen ist zudem, dass ein Fenster in die Wand der Bushaltestelle eingebaut wird, das mit einer App via Smartphone die vermutete römische Siedlung vor dem Auge des Betrachters entstehen lässt.

Familie Selig: Raus aufs Land

Martina und Markus Selig wohnen mit ihren Jungs Maximilian (3) und Matthias (2) seit August 2014 in Quirnheim, haben dort ein Haus am Hang gebaut. „Wir haben vorher in Mannheim gewohnt und wollten raus aus der Stadt, wollten viel Platz und vor allem Ruhe und das haben wir hier gefunden“, sagt Martina Selig und ergänzt: „Unser Blick über das ganze Tal ist einzigartig, den genießen wir jetzt Tag für Tag.“ Beide Kinder besuchen die Kindertagesstätte im Ort und sind voll auf Landleben eingestellt. „Ohne Traktor, Schubkarren und Schaufel gehen wir praktisch nie aus dem Haus“, sagt Selig lachend.

Familie Tehrani: Sichere Umgebung

Janna und Farid Tehrani sind zwischen 2007 und 2017 zwischen Los Angeles und Quirnheim gependelt und wohnen seit 2017 gemeinsam mit ihren Söhnen Kianoush (8) und Keegan (1) im eigenen Haus in Quirnheim. „Der Liebe wegen“, sagt Janna Tehrani und meint damit sich selbst mit ihrer Heimatliebe und ihren Mann, der bei den amerikanischen Streitkräften in Germersheim arbeitet, wegen seiner Liebe zu ihr. „It's safe here – es ist sicher hier“ – einer der Gründe, die für Farid Tehrani ausschlaggebend waren, nach Quirnheim zu ziehen. Außerdem seien die Grundstückspreise viel günstiger als in Los Angeles.

Familie Kösters: Zurück in die Pfalz

Gundula und Felix Kösters sind im August letzten Jahren nach Boßweiler gezogen. Ihre Tochter Carlotta ist fast zwei Jahre alt. „Ich bin ursprünglich aus Kirchheim, habe aber mit meinem Mann einige Jahre in Leipzig gelebt und wollte wieder zurück in die Pfalz“, erzählt Gundula Kösters beim Baumpflanz-Termin in Quirnheim. Sie und ihr Mann haben das alte Pfarrhaus in Boßweiler gekauft und genießen das Landleben in vollen Zügen. „Wir vermissen lediglich unsere Freunde aus Leipzig, aber auch hier haben wir schon guten Anschluss gefunden“, erzählt Gundula Kösters.

Familie Krehbiel: Hier liegen die Wurzeln

Saskia und André Krehbiel wohnen mit ihrer Tochter Emma (18 Monate) seit fünf Jahren in Quirnheim. „Ich bin ein Urgewächs aus Quirnheim, hier sind meine Wurzeln, hier wollte ich mit meiner Familie leben“, sagt André Krehbiel. Er lobt die ländliche Umgebung, in der Kinder behütet aufwachsen können, aber auch die Nähe zu Kleinstädten, in denen der tägliche Bedarf gedeckt werden kann sowie die gute Autobahnanbindung. Saskia Krehbiel kommt ursprünglich aus Rheinhessen. Sie sagt: „Ich lebe lieber in der Pfalz, als in Rheinhessen und der Wein schmeckt mir auch besser."