Grünstadt Großgruppenübung fordert Teamgeist und Konzentration

Zischend saust das Springseil in hohem Bogen durch die Luft, begleitet vom trommelnden Rhythmus einer Schar Füße, die sich tapfer durch den 90-minütigen Workshop hüpfen: Unter der Schirmherrschaft der Deutschen Herzstiftung nahmen 23 Viertklässler der Kirchheimer Grundschule an einem Kurs im Rope Skipping (deutsch: Seilspringen) teil.

Mit Trainer Benjamin Schmitz hatten sie einen echten Profi an ihrer Seite: Der professionelle Rope Skipper nahm als Mitglied der deutschen Nationalmannschaft bereits an vielen internationalen Wettbewerben teil und brachte den „jungen Hüpfern“ der Grundschule Tricks und sogar ganze Choreografien mit dem Seil bei. „Wer weiß, warum wir hier sind und Seilspringen üben?“, fragt Benjamin Schmitz in die erwartungsfrohe Runde. Wie aus der Pistole geschossen sprudeln die Antworten hervor: „Bewegung ist gut, da wird das Herz irgendwie gesünder, weil es schneller schlagen muss“, wirft ein Schüler ein. „Das Herz ist eine Pumpe, die Blut durch den Körper pumpt und damit den Sauerstoff verteilt“, wird ein anderer konkreter. Schnell haben die Viertklässler erarbeitet, was der Deutschen Herzstiftung ein echtes Anliegen ist: „Das Herz ist ein Muskel und wenn man viel Sport macht, dann wird er größer und stärker und kann viel kräftiger schlagen“, lautet ihr Fazit. Kaum ausgesprochen, wird aus Theorie ein flotter Workshop, der die Herzen der Kinder nicht nur aus sportlicher Sicht höher schlagen lässt: Mit viel Spaß und Motivation versuchen sich die Viertklässler an Grätsch- und Doppelsprüngen, hüpfen rückwärts oder verschränken lässig im „Criss-Cross-Style“ die Arme – alles samt Seil, versteht sich, und Teil einer Choreographie, die sie Eltern und Schulkameraden vorführen wollen. Dass Seilspringen dabei nicht nur etwas für Einzelkämpfer ist, zeigt sich schnell: „Rope Skipping ist ein toller, kreativer Sport, den man auch zu zweit, im Team mit mehreren oder in Großgruppen interaktiv ausüben kann“, meint Benjamin Schmitz, der als 14-Jähriger mit der Sportart begann. Eben diese Teamfähigkeit müssen die Kinder wenig später tatsächlich beweisen: In Paarübungen wechseln sie sich mit dem Springen ab, vollführen gleichzeitig aufeinander abgestimmt Sprünge und Drehungen. Sehr zur Freude von Leonie und Lena (beide zehn Jahre): „Oft springt man alleine Seil, aber zusammen macht es mehr Spaß und es ist toll, was man alles zu zweit machen kann.“ Wenig später wird aus den Paarübungen eine Großgruppenübung, bei der die Kinder vor allem Konzentration und Zusammenarbeit zeigen müssen: Zu elft sollen sie unter dem schwingenden Seil durchrennen, das Trainer Schmitz und Sportlehrerin Heike Fritsche auf Kurs halten. Vorwürfe und Meckern? Fehlanzeige! Macht einer einen Fehler, betrifft es das ganze Team, was den Schülern schnell einleuchtet. Nach 90 Minuten Springen, was das Zeug hält, ist es soweit – die Aufführung steht an. Zu flotter Musik zeigen die Nachwuchsspringer, was sie gelernt haben, und begeistern damit nicht nur Eltern und Schulkameraden: „Ab der zweiten Klasse bereite ich die Kinder vor: Wir lernen die Grundlagen und erarbeiten uns den Rope-Skipping-Pass. Wenn ich jetzt sehe, was sie alles können, bin ich wirklich sehr stolz auf sie“, meint Sportlehrerin Heike Fritsche strahlend.“ (kcs)

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