Grünstadt Entwicklungspotenzial ausschöpfen

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Seit 1. Juni ist Melanie Cocimano neue Stadtmanagerin in Grünstadt – ein Job, bei dem die gebürtige Offenbacherin allerhand unter einen Hut bringen muss. Denn die Bereiche Wirtschaftsförderung, Öffentlichkeitsarbeit und Stadtmarketing sind eng miteinander verzahnt.

Mit ihrem Amtsantritt als Nachfolgerin der Ende vergangenen Jahres ausgeschiedenen Nadine Schuster hat Melanie Cocimano ihr Frankfurter Großstadtleben hinter sich gelassen. Ein Schritt, den sie bisher nicht bereut hat. „Mir gefällt die Region hier“, sagt sie. Vor ihrer Bewerbung um die Stelle der neuen Stadtmanagerin war Grünstadt Cocimano nicht unbekannt. „Ich habe die Stadt quasi vom Schreibtisch in Frankfurt aus kennengelernt“, sagt sie schmunzelnd. In der Main-Metropole arbeitete die 29-Jährige nach ihrem Geografie-Studium am Institut für Ländliche Strukturforschung, das unter anderem das Leader-Konzept für die Rhein-Haardt-Region erarbeitete. Auch Grünstadt ist Teil der Leader-Region, die als solche von der Europäischen Union Unterstützung bei der Verwirklichung von regionalen Projekten erhält. „Grünstadt hat natürlich eine andere Größenordnung als Frankfurt, aber es hat seinen ganz eigenen Charme“, sagt Cocimano, die in der Stadt nun nicht nur arbeitet, sondern auch wohnt. Als Stadtmanagerin ist sie Bindeglied zwischen Wirtschaftsförderung, Stadtmarketing und Öffentlichkeitsarbeit – sehr unterschiedliche Bereiche, die jedoch eng miteinander verzahnt sind. So erarbeitet die Stadtmanagerin derzeit beispielsweise in enger Abstimmung mit der städtischen EDV-Abteilung ein Konzept für ein öffentlich zugängliches WLAN-Netz. Auch tüftelt sie an einer Standortbroschüre, die Grünstadts Vorzüge insbesondere als Wirtschaftsstandort bei Unternehmen bewerben soll. Auf dem Wochenmarkt hat sie gemeinsam mit Marktmeister Hans Wolf bereits eine Veränderung bewirkt: Seit Anfang Juli gibt es dort einen Fischstand. „Dafür erhalten wir sehr viel positives Feedback“, zeigt sich Cocimano zufrieden. Ein weiterer Aufgabenbereich – der laut der Stadtmanagerin gleichzeitig eine der größeren Herausforderungen darstellt – ist der Umgang mit den Leerständen in der Fußgängerzone. „Das ist eine schwierige Angelegenheit. Man darf nicht vergessen, dass solche Leerstände ein Problem vieler Städte sind“, so Cocimano. Dabei stehe Grünstadt eigentlich gut da, was die Kaufkraft anginge. Viele verschiedene Aspekte spielten eine Rolle: die Größe der Immobilie, Angebot und Nachfrage, die Attraktivität der Stadt auf Unternehmen oder auch das, wie Cocimano es nennt, „Phänomen Einkaufszentrum“, das dem Einzelhandel in vielen Orten zu schaffen mache. Gemeinsam mit Karin Beck, bei der Stadtverwaltung für den Bereich Leerstandsmanagement und Liegenschaften zuständig, arbeitet die Stadtmanagerin an Ideen, um dem Problem Herr zu werden. Was genau ihr vorschwebt, möchte Melanie Cocimano noch nicht verraten. „Wir sind jedoch mit den Eigentümern der Immobilien im Gespräch und mit Maklern, die lokal tätig sind“, sagt sie. Trotz solcher Schwierigkeiten attestiert Cocimano der Stadt durchaus Entwicklungspotenzial. Damit dieses auch ausgeschöpft werden könne, sei ein wichtiges Instrument beispielsweise die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Akteuren. Mit der ist die 29-Jährige an ihrem neuen Arbeitsplatz sehr zufrieden. „Die Kooperation hier klappt sehr gut, nicht nur innerhalb der Stadtverwaltung, sondern beispielsweise auch zwischen Verwaltung und Wirtschaftsforum“, sagt sie. „Grünstadt ist eine spannende Stadt. Man muss nur ein bisschen was heraus kitzeln.“ Info Melanie Cocimano ist zu den üblichen Öffnungszeiten im Stadthaus, Kreuzerweg 2, Zimmer 13, Telefon 06359/805219, erreichbar.

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