Grünstadt Doppelbelastung für die Schott-Elf

«GRÜNSTADT.» Eine Englische Woche steht den Fußballern des abstiegsgefährdeten Landesligisten VfR Grünstadt bevor: Am morgigen Donnerstag empfängt die Elf von Trainer Alexander Schott in einer Nachholbegegnung die TSG Bretzenheim (Anpfiff 19.15 Uhr, Rudolf-Harbig-Stadion). Am Sonntag ist die U23 von Wormatia Worms (15 Uhr, Rudolf-Harbig-Stadion) zu Gast.

Die Situation, in der sich das Elite-Team des Rasenspielvereins befindet, ist so schlecht wie schon lange nicht mehr. Dabei sollten die Weichen für das Abenteuer Verbandsliga Südwest gestellt werden. Nach der letzten Saison schien alles zu laufen, denn da verpasste das Team hauchdünn die Aufstiegsrunde zur Eliteliga des Südwestdeutschen Fußballverbandes (SWFV). Jetzt, nach 21 Begegnungen, weist die Ausbeute des Traditionsclubs gerade 22 Zähler auf, was nur für den 13. Tabellenrang reicht. Dieser ist in dieser Saison alles andere als sicher. Das wissen die Akteure, bei denen so mancher verunsichert in die Partien – allesamt mit Endspiel-Charakter – geht. Schließlich will keiner in der Bezirksliga spielen. So wird das Nachholspiel gegen Bretzenheim für die Einheimischen kein Zuckerschlecken, denn im Hinterkopf haben alle VfR-Spieler die 0:7-Hinspielschlappe vom 24. September. Da spielt es keine Rolle, dass damals mit Nico Müller, Nico Tschirschke, Dennis Lang, Jochen Gillmann, Marcel Czekalla und Florian Frank sechs Stammakteure ersetzt werden mussten. Nun hofft Cheftrainer Schott, dass zumindest Alexander Simon am Donnerstag dabei ist und weiß sicher, dass für Dennis Lang, Jochen Gillmann und David Gerner die Saison vorbei ist. Schott: „Unser Kader ist zu klein, denn Ausfälle von Stammspielern sind nur schwer zu kompensieren.“ Außerdem darf der Insider nicht vergessen, dass mit dem Wechsel von Spielercoach Fabian Herchenhan in der Winterpause zum Verbandsligisten Arminia Ludwigshafen ein erfahrener Ex-Regionalliga-Akteur verloren ging. Doch für Schott, der sich der Schwere der Aufgabe als Trainer des VfR Grünstadt bewusst ist, spielt das alles keine Rolle. „Wir müssen uns selbst aus dieser Abstiegszone befreien, jeder muss seine Aufgabe erfüllen“, so der Coach. Schott: „Ein Sieg gegen Bretzenheim ist Pflicht, uns bringen nur drei Punkte weiter.“ Mit breiter Brust reist Bretzenheims Trainer Timo Schmidt mit seinem Team in die Vorderpfalz. Der 44-Jährige ist seit 15 Jahren Coach der Mainzer Vorstadtelf. Schmidts Elf schaffte am Wochenende gegen den SV Horchheim nach einem 0:3-Pausenrückstand einen 4:3-Sieg, was den Rheinhessen den achten Tabellenrang sicherte (30 Punkte). Trotzdem ist sich Schmidt der Schwere der Aufgabe bewusst. „Die Pfälzer besitzen technisch versierte Spieler wie Nico Müller, Fabrizio Moncada oder Tobias Fath. Die Mannschaft ist weitaus stärker als der Tabellenrang dies ausdrückt“, sagt Schmidt. Auch sei sein Team keineswegs Naturrasen gewohnt. Trotzdem werde seine Mannschaft in Grünstadt offensiv agieren. Übrigens: Der SWFV, bei dem die Landesliga als Sprungbrett für Nachwuchsschiedsrichter bekannt ist, schickt eine Unparteiische: Vanessa Schleicher aus Worms. Die 24-Jährige pfiff 17 Begegnungen der Zweiten Damen-Bundesliga, zuletzt am 25. März Bayer Leverkusen gegen Bayern München (3:2), zudem in den letzten drei Jahren 20 Landesliga- und 17 Bezirksligaspiele.

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