Grünstadt Die Höhner eröffnen die neue Saison

Henning Krautmacher
Henning Krautmacher

Bevor die neue Spielzeit los geht, ziehen Christel Fellenberger vom Kulturamt und Stadtbürgermeister Adolf Kauth (FWG) aber erst einmal Bilanz: Mit der zurückliegenden Saison sind sie ganz zufrieden. „Insgesamt hatten wir eine Auslastung von 83 Prozent“, berichtet Fellenberger. Den Verlust, den die Stadt ausgleichen musste, beziffert Kauth mit rund 8000 Euro. „Wir hatten schon Jahre mit einem Zuschussbedarf von bis zu 15.000 Euro“, sagt er. Zu 100 Prozent besetzt waren die 440 Stühle im Evangelischen Gemeindehaus beim Alpenrock-Konzert der Schürzenjäger, bei „Chako“ Habekost, bei der Musicalshow „Winterzauber“ sowie beim Neujahrskonzert des Johann-Strauß-Orchesters Frankfurt, das auch weiter fester Bestandteil des Programms sein wird. Nahezu ausverkauft mit 95 Prozent war „The Magic of Queen“. Ingo Appelt brachte es auf 90 Prozent. Den Schnitt nach unten gezogen haben Pe Werner (60 Prozent), „Frühstück bei Monsieur Henri“ (55 Prozent) sowie das Konzert von Stefan Lex und Pomp-A-Dur. Letzteres sei kaum nachzuvollziehen. „Musik geht eigentlich immer“, sagt Fellenberger. „Vielleicht“, meint Kauth, „war das Angebot an Konkurrenzveranstaltungen zu groß.“ Man könne noch so viel planen und sich untereinander absprechen – es komme doch immer wieder zu Überschneidungen, bedauert er. Daraus, dass die Landesbühne Rheinland-Pfalz mit „Der Froschkönig“ im Herbst nach der gut besuchten Aufführung am Vormittag (80 Prozent der Karten wurden verkauft) den Saal nachmittags nur noch halb füllen konnte, werden jetzt Konsequenzen gezogen: „Aladin und die Wunderlampe“ wird am 26. November nur noch einmal gezeigt. „Schon länger dran waren wir an den Höhnern“, sagt Fellenberger, die sich freut, dass die sechs Musiker aus der Karnevalsmetropole Köln diesmal endlich engagiert werden konnten. Mit „Höhner – Live 2019“ eröffnen sie den Reigen aus zehn Kulturdarbietungen. Die Band, von der Lieder wie „Viva Colonia“ stammen, ist spätestens seit der Handball-WM durch ihre Hymne „Wenn nicht jetzt, wann dann?“ bundesweit bekannt. „Damit können wir unserem Publikum wieder etwas ganz Besonderes bieten“, findet Kauth. Auch ihr Debüt auf der Bühne des Evangelischen Gemeindehauses feiern Götz Valter als Eugen Stumpf und Bernhard Weller als Friedel Spitz. Sie seien auch schon mal im Haus Unikat aufgetreten, erinnert sich der Bürgermeister. Kurz vor ihrem Silberjubiläum im nächsten Jahr sind sie nun zum ersten Mal Teil des Eisenberger Kulturprogramms. Mit „Resümee“ wird das Pfälzer Comedy-Duo am 16. November die Lachmuskeln strapazieren. Ebenfalls nicht allein kommt die Opernsängerin Hanna Czarnecka. In Rockenhausen war die gebürtige Polin 2017 als Violetta Valéry in der Verdi-Oper „La Traviata“ zu erleben. In dem Jahr begann auch die Zusammenarbeit mit dem Pianisten und Komponisten José Rodriguez, mit dem Czarnecka im Oktober nach Eisenberg kommt. Sehr glücklich zeigen sich Kauth und Fellenberger darüber, dass es nach einigen Jahren wieder gelungen ist, die Show „Christmas Moments“ zu buchen. 2013 war diese Santana-Musikproduktion zuletzt in Eisenberg. „Bei dem Programmpunkt hätten wir stets doppelt so viele Karten verkaufen können, wie wir hatten“, blickt der Rathauschef zurück. Mitreißende Musik zwischen traditionellen Weihnachtsliedern, Pop, Klassik und Gospel, gespickt mit Lustigem und Nachdenklichem zum Fest wird vermutlich in diesem Dezember wieder für einen vollen Saal sorgen. Dass Plätze frei bleiben, brauchen die Veranstalter auch nicht zu befürchten, wenn das Johann-Strauß-Orchester Frankfurt zum Neujahrskonzert einlädt. Diesmal kommt es mit den Solisten Katja Bördner und Reto Rosin. Fellenberger kündigt drei große W an: Wien(er Lieder), Webber (Best of) und Westside Story (schönste Titel). Im Februar folgt ein weiterer bewährter Gast mit neuem Programm: die Seberg Showproduction mit „Sexbomb“ nach einem Hit von Tom Jones. Der knapp 80-jährige, aus Wales stammende Bergarbeiter-Sohn, der ab Mitte der Sechziger zum erfolgreichen Entertainer avancierte und noch heute aktiv ist, steht im Mittelpunkt dieser Show, die sein Leben beleuchtet. „Leichte Kost, voller Ohrwürmer“, verspricht Kauth für die Vorstellung im März. Es handelt sich um die musikalische Liebeskomödie „Avanti! Avanti!“ von Samuel Taylor. Ein Autounfall bringt den Amerikaner Sandy und die Engländerin Alison in Italien zusammen, wo sie sich zu Frühlingsgefühlen verleiten lassen. Viel zu lachen gibt es sicher auch beim Auftritt von Markus Maria Profitlich. „Schwer verrückt“ heißt das Soloprogramm, in dem der Komiker den täglichen Irrsinn entlarvt. Der gelernte Tischler aus Bonn mit Sinn für Humor, der regelmäßig im Fernsehen zu erleben ist, wird im April 2020 zum ersten Mal in Eisenberg sein. Den Abschluss der Kultursaison bildet die neue Show „Night Fever“, eine Hommage an die Bee Gees. Darin wird dem Erfolg der drei Brüder Barry, Maurice und Robin nachgespürt. Das machen Michael Zai (alias Barry), Franco Leon (Robin) und Uwe Haselsteiner (Maurice) seit 1997 erfolgreich. KARTEN Karten gibt’s ab Mittwoch, 12. Juni: Servicebüro der VG Eisenberg, Telefon 06351/407-444, RHEINPFALZ-Ticket-Service, Telefon 0631/3701-6618, www.rheinpfalz.de/ticketservice, Reservix, www.reservix.de, sowie bei den bekannten Vorverkaufsstellen.

Markus Maria Profitlich
Markus Maria Profitlich
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