Grünstadt Das „wartungsfreie“ Rad hält zwei Tage

Reinhard Müller aus Sausenheim, der sich am 20. August auf den Drahtesel geschwungen hat, um vom südlichsten Zipfel Deutschlands an zur dänischen Grenze zu radeln und dabei Spenden für das Kinderhospiz Sterntaler zu akquirieren, geht es – einiger Abenteuer zum Trotz – gut. Wie er der RHEINPFALZ mitteilt, hatte er am Sonntag 450 der knapp 1500 Kilometer hinter sich gebracht und entspannte sich in Wertheim.

Der 68-Jährige hat sich keine Gewalttour auferlegt, vielmehr fand er einen angenehmen Rhythmus für seine Reise: drei Tage radeln, ein Tag Ruhe. Dabei regeneriert er oft in Schwimmbädern und genießt zwischendurch auch ein kühles Blondes. Von dem mittelalterlichen Städtchen in Baden-Württemberg schwärmt er, auch wenn er von dem dortigen Bürgermeister versetzt worden sei. Ebenfalls sehr ärgerlich: Sein „besonders wartungsfreies“ Fahrrad, das er sich extra für die Tour zugelegt hatte, brauchte bereits am zweiten Tag eine größere Reparatur. „Die Schaltung war kaputt. Ich hatte nur noch den fünften Gang, was bei der hügeligen Landschaft schon nicht so angenehm war“, erzählt er. Tags drauf musste der aus Leipzig stammende Wahl-Pfälzer noch einmal einen Techniker aufsuchen, weil sich das Hinterrad gelockert hatte. Nicht gesehen hat Müller Einödsbach, den südlichsten ganzjährig bewohnten Ort der Republik. Er konnte seine Tour dort nicht wie geplant starten, weil die letzten sechs Kilometer zu dem Dorf nicht befahren werden dürfen. Wer das trotzdem tut, riskiere eine Strafe von 400 Euro und drei Punkte in Flensburg. „Ich musste deshalb weiter nördlich an der Talstation der Fellhornbergbahn beginnen“, berichtet er. Bisher hat Müller die Anstrengungen bei Hitze jenseits der 35 Grad gut überstanden. Tolle Landschaft, nette Leute – bis jetzt zieht der Senior eine positive Bilanz. Immer wieder wird der Sausenheimer von Journalisten interviewt, die ihn dann mit Foto in die Lokalzeitungen bringen. „Am 23. September wird es auch einen Beitrag im SWR-Fernsehen geben“, kündigt er an. Dann ist Müller, der am 15. September seinen Sohn in Aventoft treffen wird, längst zurück in Sausenheim. Und hofft, dass eine erkleckliche Spendensumme zusammenkommt. INFO Unter dem Stichwort „Radtour Reinhard Müller“ können Spenden an das Kinderhospiz Sterntaler überwiesen werden: Zahlungsempfänger: Kinderhospiz Sterntaler, GLS Gemeinschaftsbank, IBAN: DE 19 4306 0967 6026 3478 00, BIC: GENODEM1GLS. |abf

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