Grünstadt „Brauche beim Fußball meine Ruhe“

RIO DE JANEIRO /GRÜNSTADT. Das Warten hat ein Ende, in Brasilien steigt die große Fußball-WM-Sause. Klar, dass auch die lokalen Sportasse da vor dem Fernseher sitzen. Der deutschen Elf werden dabei die Daumen gedrückt, den Titel traut man Jogis Jungs jedoch nicht zu.

(44), Trainer der gerade in die Landesliga aufgestiegenen Kicker des VfR Grünstadt, schwant nichts Gutes. „Die Vorrunde überstehen die Deutschen wohl, aber im Viertel- oder Halbfinale ist spätestens Schluss. Weltmeister wird eine südamerikanische Mannschaft, Brasilien oder Argentinien.“ Das liege zum einen an den für Europäer schwierigen klimatischen Bedingungen, zum anderen aber auch an der Kaderzusammenstellung des DFB. „Ich kann nicht nachvollziehen, weshalb wir da mit nur einem Stürmer hinfahren, der dazu noch etwas in die Jahre gekommen zu sein scheint. Ich hätte als zusätzliche Option auf jeden Fall noch Leverkusens Stefan Kießling mitgenommen“, sagt Schellenschläger. Das System mit der sogenannten „Falschen Neun“ überzeuge ihn nicht. Trotz aller Kritik: Der VfR-Coach drückt Jogis Jungs natürlich die Daumen und wird bei den Spielen mitfiebern. Schellenschläger: „Allerdings werde ich mir die Partien zu Hause angucken. Public Viewing ist nichts für mich, ich brauche beim Fußball meine Ruhe.“ Zweitligaturner (25, TSG Grünstadt) sieht die Deutschen ebenfalls nicht im Endspiel. „Ich denke, dass wir im Viertelfinale ausscheiden. Wir haben ja leider auch viele Verletzte“, sagt Finzel. Brasilien werde wohl im Finale stehen, auch den Spaniern rechnet der Turner gute Chancen aus. „Eigentlich verfolge ich Fußball nicht so, aber bei großen Turnieren schaue ich auch zu. Da geht es dann für mich auch mehr um das Gemeinschaftserlebnis. Ich sehe mir die Spiele dann mit Freunden an oder gehe mit meiner Trainingsgruppe, alles Neun- bis Zwölfjährige, zum Public Viewing in Grünstadt“, sagt Finzel. (Teamchef von Faustball-Zweitligist TSG Tiefenthal) sieht in der DFB-Elf „auf jeden Fall sehr großes Potenzial“ schlummern. Zuzutrauen sei der Mannschaft sehr viel. „Ich hoffe, dass wir weit kommen. Allerdings bin ich mit dem System, dass die DFB-Mannschaft spielt, nicht ganz einverstanden. Das ist mir zu spanisch.“ Mit nur einem echten Stürmer, Miroslav Klose, im Kader, der ja auch schon 36 Jahre alt ist, sei das alles sehr riskant. „Es hat mich überrascht, dass der Bundestrainer nach der Verletzung von Marco Reus mit Kevin Volland nicht noch einen Stürmer nachnominiert hat. Nun ja, wenn die Mannschaft gut in das Turnier findet, dann hat Jogi Löw auch alles richtig gemacht“, weiß Happersberger und fügt an: „Ich denke, dass die Süd- und Mittelamerikaner wie Brasilien, Argentinien und Chile sowie auch Mexiko eine gute Rolle spielen werden. Zu den Favoriten gehören auch Spanien und natürlich die Italiener. Belgien könnte überraschen.“ Die Deutschland-Spiele schaue er mit der ganzen TSG-Mannschaft. „Vielleicht bieten wir auch noch ein Public Viewing an.“ (Turnerin, TSG Eisenberg) sieht sich nicht so als Fußball-Experte: „Ich nicht, aber mein Freund. Deshalb schaue ich auch die WM. Natürlich drücken wir der deutschen Elf die Daumen. Zum Public Viewing gehen wir nicht. Wir schauen die Spiele zu Hause.“ (bfi/rgb)

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