Grünstadt Angemerkt: „Tschüss“ beim Abschied hat in Corona-Zeiten ausgedient

Etwas Schönes braucht der Mensch, besonders in diesen Zeiten: Die Mandeln stehen in voller Blüte, hier am Bockenheimer See.
Etwas Schönes braucht der Mensch, besonders in diesen Zeiten: Die Mandeln stehen in voller Blüte, hier am Bockenheimer See.

Tschüss wird wohl in Deutschland der meistgebrauchte Ausdruck sein, wenn man sich von jemandem verabschiedet - mit Ausnahme von Bayern, wo eher Servus gebräuchlich ist. Doch das gilt nur für normale Zeiten. Und normal ist im Moment gar nichts mehr. Der Coronavirus sorgt für Veränderungen im täglichen Leben, die man noch vor wenigen Tagen für undenkbar gehalten hätte.

Das zeigt sich auch beim Verabschieden: Immer häufiger hört man statt des unverbindlichen Tschüss ein von Herzen kommendes „Bleiben Sie gesund!“ Das tut gut, gerade weil wir alle jetzt körperlichen Abstand zu unseren Mitmenschen halten sollen.

Was auch auffällt: Es gibt ein verstärktes Bedürfnis, mit anderen Menschen zu reden, auch mit Leuten, die man nicht oder nicht gut kennt, die man sonst nur gegrüßt hätte. Das zeigt: Wir Menschen sind von Natur aus soziale Wesen, brauchen den persönlichen Kontakt (bis auf weiteres aber mit dem empfohlenen Abstand zum Gesprächspartner von mindestens zwei Metern). Facebook oder Whatsapp reichen nicht, obwohl sie beim Kontakthalten mit Lieben in der Ferne helfen und damit wirklich mal soziale Medien sind.

Nicht nur beim Grüßen gilt: an die anderen denken, anständig, solidarisch sein – das ist heute wichtiger denn je.

In diesem Sinne: Bleiben Sie gesund, liebe Leserinnen und Leser, und lassen Sie uns alle gemeinsam dafür sorgen, dass wir diese schwierige Zeit bewältigen.

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