Grünstadt 25 Anbieter sind zum ersten Mal dabei

Der Bauernmarkt auf der Battenberger Burg zieht jedes Jahr viele Besucher an.
Der Bauernmarkt auf der Battenberger Burg zieht jedes Jahr viele Besucher an.

Ein Feiertag im Herbst, Parkplätze sind Mangelware, in der Dorfmitte herrscht dichtes Gedränge und überall duftet es nach Kräutern, Käse und Kuchen: Der Bauernmarkt in Battenberg war auch bei seiner 24. Auflage am Mittwoch, dem Tag der Deutschen Einheit, ein voller Erfolg. 25 der rund 60 Anbieter waren zum ersten Mal dabei. „Wir versuchen, die Veranstaltung attraktiv zu halten“, sagt Bürgermeister Wolfgang Pahlke (parteilos).

Ihr Debüt auf dem „Balkon der Pfalz“, wie sich das Burgdorf wegen seiner atemberaubenden Aussicht bis nach Frankfurt und Heidelberg auch gern nennt, feiert unter anderem die Ziegenkäserei Ferme du Steinbach. „Wir standen auf dem Markt in Hinterweidenthal, wo auch das Weingut Hahn-Pahlke vertreten ist, und da wurden wir eingeladen“, erzählt Rita Stürzer. Zum neuen Standort sind ihre Stammkunden gefolgt: „Ich habe heute schon Leute aus Landau und aus Frankreich bedient.“ Über mangelnden Zulauf kann sich auch Martin Berger aus Wilgartswiesen nicht beklagen, der mit Peter Knobloch Messer in allen Formen und Größen vertreibt – ebenfalls erstmals in Battenberg. Er hält ein Exemplar mit einer langen Klinge aus den 1970ern hoch und streicht zärtlich darüber: „Am besten sind diese klassischen aus reinem Gussstahl. Die gegen das Rosten zugesetzten Chrommoleküle sind zu groß und das Messer bleibt nicht lange scharf“, so Berger. Brigitte Menzel aus Gönnheim hat gerade ein kleines Messer mit Olivenholzgriff erstanden. „Wir haben bei diesem Händler schon auf anderen Märkten gekauft und gute Erfahrungen gemacht“, sagt sie. In Battenberg seien sie und ihr Partner Wolfgang Daut durch Freunde zum ersten Mal. Menzel findet Bauernmärkte urig. „Man unterstützt die regionalen Erzeuger und kriegt verschiedene Anregungen“, erklärt sie. Vis-à-vis gibt es die wirklich scharfen Sachen: Der Tisch leuchtet feuerrot dank der vielen Chilis, die auf ihm ausgebreitet sind. An den Seiten stehen Paprika-Topfpflanzen aus unterschiedlichen Ländern. „Meine Frau Ramona und ich züchten seit 20 Jahren, haben 130 bis 150 Sorten“, sagt Peter Schmid aus Mutterstadt, der seit 2006 nach Battenberg kommt. „Das ist einer der besten Märkte. Hoch frequentiert und sehr interessiertes Publikum“, schwärmt er. Willi Vogel, der in Hinterweidenthal eine Forellenräucherei betreibt, zieht einen Vergleich zum deutsch-französischen Bauernmarkt in Grünstadt: „Die sind gleich gut. Es hängt halt viel von der Witterung ab.“ Salami-Produzent Patrick Gutfried aus Weiterswiller zeigt sich ebenfalls „sehr zufrieden“. Entspannt schlendern die Besucher bei idealem Wetter von Stand zu Stand, kosten mal hier und informieren sich dort. Zwischendurch wird eine süße Straube oder eine herzhafte Wildbratwurst verspeist und eine Schorle getrunken. Dieter Sann ist aus Carlsberg herübergewandert. „Das mache ich schon seit langem so“, erzählt er. Anita Walther deutet auf ihren Rucksack: „Wir laufen seit mindestens fünf Jahren stets vom Bahnhofsplatz in Altleiningen hierher.“ Die 26-Jährige und ihre Freunde steuern dabei auf jeden Fall einen Stand mit Likören an und den von Rose Willner aus Oberhausen-Rheinhausen. Letztere besucht auch Silvia Schuster immer. „Ihre Produkte helfen“, ist die Ebertsheimerin überzeugt, die mit ihren Töchtern unterwegs ist. Willner stellt sich lachend als „Kräuterhexe höchstpersönlich“ vor. Im Sortiment hat sie Tees, die das Einschlafen erleichtern, mit Baldrian gefüllte Kissen, die Katzen high machen, und Salben, die bei Verspannungen guttun. Sie ist Marktbeschickerin der ersten Stunde. Ebenso wie der Kleinsägmühlerhof der Lebenshilfe Bad Dürkheim. „Es hat bei uns Tradition“, sagt Maria Burgmaier-Danner, die den Bio-Hof mit ihrem Mann leitet. Battenberg sei zu einem Treffpunkt geworden, es kämen stets ehemalige Zivildienstleistende vorbei. „Und meine Mitarbeiter setzen sich an diesem Feiertag hier ehrenamtlich ein.“

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