Grünstadt Viel Kritik, aber wenig Bereitschaft zu Mithilfe

Ergänzungswahlen, Beitragserhöhung, Heizungserneuerung: Bei der Generalversammlung der SG Unteres Eistal in Obrigheim am Mittwoch im Clubheim stand eine Menge an. Dabei ging es in jedem Bereich um den Erhalt des Vereins und es zeigte sich, dass das nicht ganz einfach ist. Der Vorstand ließ sich mangels Bewerbern nicht komplettieren und um andere Punkte gab es heftige Diskussionen. Letztlich wurde ein Konsens gefunden.

Laut Jahresbericht konnte im September 2017 kein neuer geschäftsführender Vorstand ernannt werden. Einen Monat später wurde mit acht Ja-Stimmen und fünf Enthaltungen Eva Schmidt zur Nachfolgerin des Vorsitzenden Gerd Massott gewählt. Kassenwart Jürgen Weber schied zum 31. Dezember aus. Am Mittwoch hatten die 18 Anwesenden einen Zweiten Vorsitzenden zu wählen. Drei Vorschläge wurden gemacht, alle lehnten ab. Beisitzer Udo Weber übernahm das Amt des Vorstands für Veranstaltungen. Sein Bruder Carlo wird künftig für den Bereich Renovierungen/Sanierungen verantwortlich zeichnen. Für Öffentlichkeitsarbeit fand sich kein Beauftragter. Ob denn mal die Homepage online gehe, wollte Oliver Fritz wissen, der zusammen mit Bernd Kammermeyer als Kassenprüfer bestätigt wurde. Von der Struktur her stehe die Website, sie müsse noch gefüllt werden, sagte Udo Weber und beklagte: „Das ist schon öfter in den Ausschüssen angesprochen worden, aber die Abteilungen müssten Informationen an den Administrator weiterleiten.“ Die mehrfach gestellte Frage lautete: „Wohin?“ Kammermeyer schlug einen E-Mail-Verteiler vor. Weber wies darauf hin, dass es aufgrund der Datenschutzgrundverordnung nicht so leicht sei, so einen Verteiler einzurichten: „Wir haben einen Brief an alle Mitglieder vorbereitet, aber es gibt da ein Merkblatt vom Sportbund und wir sind keine Juristen.“ Nach einigem Hin und Her einigte man sich darauf, die Abteilungen zu bitten, die Kontaktdaten der Aktiven zu sammeln und an den Vorstand weiterzuleiten. Näheres soll im Ausschuss am Montag, 19. November, ab 19.30 Uhr, besprochen werden. Bei vier Enthaltungen gab die Versammlung grünes Licht für eine Erhöhung der Monatsbeiträge für Erwachsene, Jugendliche, Senioren und Familien ab 1. Januar um jeweils einen Euro. Derzeit liegen die Sätze genau einen Euro über den Mindestsätzen, die der Pfälzer Sportbund fordert, um Zuschüsse zu gewähren. Ab 2020 würden die derzeitigen Beiträge für die 320 bis 350 Mitglieder exakt die Vorgaben erfüllen, „und wir hätten keinen Euro mehr übrig, den wir in die Jugendarbeit stecken könnten“, erläuterte Carlos Weber. Kammermeyer forderte, Tacheles zu reden: „Es geht um den Erhalt des Vereins. Sagt das doch!“ Die Zukunft der SG sichern soll nach Vorstellungen des Vorstandes auch die Erneuerung der Ölheizung in der 1976 erbauten Sporthalle, die schon seit längerem nicht mehr genutzt werden kann. Wie die Vorsitzende Schmidt auf Nachfrage informierte, liegt ein Kostenvoranschlag über 17.000 Euro vor. „Wir haben einen Antrag auf Förderung durch den Sportbund gestellt, der bis zu 35 Prozent dazugibt“, erklärte sie. Beisitzer Weber erläuterte die Notwendigkeit der Investition: „Für Mannschaftssport wie Fußball finden sich immer weniger Interessenten. Wir müssen zum Beispiel Pilates und Zumba für junge Frauen anbieten, Gymnastik in allen Formen, auch etwas für Kinder.“ Schmidt ergänzte, dass man eine Halle mit defekter Heizung nicht für Veranstaltungen vermieten könne. Jürgen Groß gab zu Bedenken, dass der Boden saniert gehöre. Laut Udo Weber ist der PVC-Boden in Ordnung. Udo Schmitt und Fritz Daniel fragten nach einem Konzept und ob man denn Übungsleiter an der Hand habe, die in der Halle nach ihrer Instandsetzung Angebote machen würden. Kammermeyer hakte nach: „Habt ihr über die Finanzierung nachgedacht, wenn es keine Zuwendung gibt?“ Jedes Jahr hänge es vom Verlauf der Kerwe ab, ob das Ergebnis eine rote oder eine schwarze Null sei. Udo Weber sagte, die monatliche Belastung des Vereins bei einem Zehn-Jahres-Kredit über die volle Summe liege bei 177 Euro. „Wenn wir nicht sanieren, verspielen wir eine Chance“, sagte er. Bei drei Enthaltungen stimmte die Versammlung dem Einbau einer neuen Heizung zu. Am 5. Dezember soll es eine Begehung mit Vertretern des Sportbundes geben.

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