Grünstadt In eigener Halle eine Macht

Die Grünstadterin Lana Schissel legte mit einer starken Kür am Schwebebalken den Grundstein zum Titelgewinn.
Die Grünstadterin Lana Schissel legte mit einer starken Kür am Schwebebalken den Grundstein zum Titelgewinn.

«Grünstadt.» Vier Titel bei den Landesmeisterschaften der Gerätturnerinnen, dazu drei Silber- und zwei Bronzemedaillen – die Starterinnen der TSG Grünstadt waren in eigener Halle eine Macht.

Die Kürwettkämpfe nach den internationalen Wertungsvorschriften des Code de Pointage und in der Leistungsklasse (LK) 1 waren der Höhepunkt des ersten Meisterschaftstages. Und da hatten die Gastgeber in der Altersklasse der Jahrgänge 2005/2006 gleich zwei Eisen im Feuer, während Lorena Keil von der TSG Eisenberg im Wettkampf 2004 und älter als Vorjahresmeisterin in der LK 1 als Medaillenanwärterin galt. Ihre herausragende Kür auf dem Schwebebalken, die vom Kampfgericht mit 12,50 Punkten belohnt wurde, war für die Grünstadterin Lana Schissel der Grundstein zum Titelgewinn. Mit 46,05 Punkten verwies sie Nora Bauerfeld (TSG Idar-Oberstein) mit 45,10 und ihre Vereinskameradin Maja Graf mit 44,50 Punkten auf die Plätze. „Eigentlich haben beide einen sehr guten Wettkampf geturnt und dabei auch neue Übungsteile gezeigt. Maja hatte leider zwei Stürze am Schwebebalken, aber das ist eben Wettkampf, das kann passieren“, kommentierte TSG-Trainer Stefan Mutiu. Graf war mit 12,15 Punkten am Sprung und 10,90 Punkten am Stufenbarren die Beste an zwei der vier Geräten gewesen, aber die Patzer am Balken bescherten ihr mit 10,50 Zählern das schwächste Ergebnis in ihrer Konkurrenz – Bauerfeld mit 11,35 und Schissel mit 12,50 Punkten blieben ohne Fehler und zogen entscheidend davon. Schissel hatte am Stufenbarren (10,60) und Boden (11,20) jeweils das zweitbeste Ergebnis geturnt, war beim Sprung (11,75) Dritte. Auf Bronze-Kurs hatte Lorena Keil in ihrem Wettkampf gelegen, aber wie bei Maja Graf patzte auch sie an einem Gerät. Die 7,95 Punkte am Stufenbarren konnte die Eisenbergerin auch mit ihren guten Leistungen an den anderen Geräten – am Schwebebalken erturnte sie mit 10,80 Punkten das zweitbeste Ergebnis – nicht mehr kompensieren und belegte mit 41,70 Zählern den vierten Rang. In der LK 1 gab es für die TSG Grünstadt zwei weitere Medaillen: Chantal Höchel sicherte sich in der Klasse der Jahrgänge 2006 bis 2003 mit 49,55 Punkten den zweiten Platz, während Annika Sommer bei den Jahrgängen 2002 bis 1989 mit 48,00 Punkten Dritte wurde. Mit den Titelkämpfen in den Leistungsklassen 2 und 3 endeten die Meisterschaften am Sonntag. Auch hier gab es Edelmetall für die TSG: Emily Benz musste sich in der LK 2 der Jahrgänge 2003 bis 2006 mit 49,60 Punkten nur Caroline Beil von der TSG Haßloch (51,35) geschlagen geben. „Wir können insgesamt mit den Leistungen unserer Mädchen sehr zufrieden sein“, wertet Mutiu. Der 27-jährige ehemalige rumänische Nationalturner ist an der Turntalentschule Grünstadt für die Mädchen ab elf Jahren zuständig, die nach dem Code de Pointage turnen, während Laura Drumm, die wegen einer Trainerfortbildung nicht anwesend war, die jüngeren Jahrgänge betreut. Sieben Mädchen sind bei Mutiu regelmäßig im Training, bis zu 17 Stunden pro Woche feilen sie an den Übungen. „Sie müssen viele Wiederholungen turnen, das braucht viel Disziplin“, weiß der Trainer aus eigener Erfahrung nur zu gut.

x