Grünstadt Grünstadt: Corona-Testzentrum öffnet am Dienstag

Im Industriegebiet öffnet am Dienstagnachmittag ein Corona-Testzentrum. Allerdings werden dort nur Patienten getestet, die vorher mit ihrem Hausarzt oder einem Mitarbeiter von 116 117 telefoniert haben. Wer ohne Überweisung hinfährt, wird nicht getestet. Eine Übersicht mit Fragen und Antworten.

Wo ist das Testzentrum?

In Grünstadt wird am heutigen Dienstag ein Testzentrum eröffnet, in dem Rachenabstriche für Corona-Tests genommen werden. Geöffnet ist es montags bis freitags von 16 bis 20 Uhr. Das Zentrum ist auf dem Gelände der Verbandsgemeindeverwaltung Leiningerland in der Industriestraße 11 untergebracht, Einfahrt ist von der Maybachstraße aus.

Wie läuft das Ganze ab?

Bürger aus dem Kreis Bad Dürkheim, die einen Verdacht auf eine Corona-Infektion haben, melden sich telefonisch bei ihrem Hausarzt. Wenn der Hausarzt keinen Dienst hat, sollen sie bei der Kassenärztlichen Bereitschaftszentrale (Telefon 116 117) anrufen. Dort wird geklärt, ob sie zur Personengruppe gehören, die getestet werden.

Wie geht es dann weiter?

Der Arzt stellt eine Überweisung aus und faxt oder mailt sie ans Testzentrum. Auf der Überweisung steht die Telefonnummer des Patienten. Das Testzentrum meldet sich dann bei dem Patienten, um einen Termin auszumachen. Die Betroffenen sollen nicht selbst beim Testzentrum vorstellig werden, um einen Termin zu vereinbaren, heißt es aus der Kreisverwaltung.

Wer wird getestet?

„Wir können nicht jeden testen, der Husten und Fieber hat und vermutet, es könnte eine Corona-Infektion sein“, sagt Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld (CDU). Es gelten die bisherigen Regelungen wie in Neustadt: Nur, wer Symptome hat und zusätzlich direkten Kontakt zu einem Infizierten hatte oder aus einem Gebiet kommt, in dem viele Fälle aufgetreten sind, könne getestet werden. Rückkehrer aus dem Skiurlaub sollten freiwillig 14 Tage in häuslicher Quarantäne bleiben – und zwar unabhängig davon, ob sie Symptome haben oder nicht, so Ihlenfeld.

Was machen Leute ohne Auto?

Im Grünstadter Testzentrum sind nur Autofahrer willkommen. Der Patient bleibt während des Tests in seinem Wagen, der Abstrich wird über das geöffnete Fenster genommen, ärztliche Untersuchungen finden nicht statt. Leute, die kein Auto haben, sollen die Nummer 116 117 anrufen. Der Hausbesuchsdienst der Kassenärztlichen Vereinigung kommt dann zu Hause vorbei.

Gibt es genug Teststäbchen?

„Ja, die Stäbchen reichen für einige Zeit“, sagt Sina Müller von der Kreisverwaltung. Sie rechnet mit 50 Proben am Tag. Ihlenfeld sagt über die verschobene Eröffnung des Zentrums (geplant war Samstag): „Wir hätten gerne schon früher eröffnet, alles stand bereit, aber wir mussten noch auf Teststäbchen warten, bei denen es einen Lieferengpass gab.“

Gibt es genug Ärzte?

Jein. „Es haben sich schon einige Ärztinnen und Ärzte bei uns gemeldet, dass sie helfen möchten“, sagt Ihlenfeld. Dafür sei er dankbar. Für die ersten Tage sei der Betrieb gesichert. Er bittet weitere Mediziner, sich unter Telefon 06359/809-7515 im Kreiskrankenhaus zu melden.

Warum öffnet das Zentrum?

„Wir möchten mit diesem Testcenter die Krankenhäuser und niedergelassenen Ärzte entlasten und eine weitere Anlaufstelle neben Neustadt bieten“, sagt Ihlenfeld. „Wir hätten auch gerne längere Öffnungszeiten angeboten, aber für mehr reicht die Laborkapazität nicht aus.“

Weitere Vorbereitungen

Der Landrat berichtet, dass der Kreis „zurzeit mit der Vorbereitung mehrerer Notkrankenhäuser beschäftigt“ ist. Nähere Informationen dazu gab es am Montag nicht. In Neustadt gibt es bereits ein Notkrankenhaus. Gestern gab es im Zuständigkeitsbereich des Gesundheitsamts Bad Dürkheim 133 Personen, die positiv auf das Coronavirus getestet wurden; 99 im Kreis und 34 in Neustadt.