Grünstadt Ein Streetworker für Grünstadt

Andreas Ledderhose auf der Alla-Hopp-Anlage.
Andreas Ledderhose auf der Alla-Hopp-Anlage.

In Grünstadt gibt es jetzt einen Streetworker: Andreas Ledderhose kümmert sich seit Anfang Juli um Jugendliche, die sich auf öffentlichen Plätzen aufhalten. Sein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Alla-Hopp-Anlage, die wegen Vandalismus und Lärm immer wieder Thema ist.

Grünstadt zählt mit seinen knapp 14.000 Einwohnern sicherlich nicht zu den Städten in Deutschland, die als sozialer Brennpunkt bekannt sind. Trotzdem ist Streetworker Andreas Ledderhose in der Stadt unterwegs, um mit den Jugendlichen in Kontakt zu kommen. Der Fokus liegt auf der Alla-Hopp-Anlage, auf der sich viele Jugendliche treffen. Dort ist auch Ledderhose werktags und mitunter auch am Wochenende bis in die Nachtstunden unterwegs. „Ich rede mit den Leuten, versuche, sie zu motivieren, ins Haus der Jugend zu kommen und gebe Tipps für eine alternative Freizeitgestaltung.“ Bis zu 30 Jugendliche und junge Erwachsene im Alter zwischen 15 und 25 Jahren, teilweise auch jünger, treffe er bei seinen Rundgängen auf der Freizeitanlage an. Angst vor Konfrontationen hat der 36-Jährige nicht. Es komme immer darauf an, wie man auf die Leute zugehe und dass sie auch wüssten, dass man sie ernst nehme. „Mittlerweile kennen sie mich alle, und wir sprechen über Dinge, die die Jugendlichen beschäftigen“, sagt der Streetworker. Ledderhose sieht sich selbst als Bindeglied, als Vermittler und Ansprechpartner. Einen Strafverfolgungsauftrag habe er nicht, betont der junge Mann. „Ich will helfen, damit die Jugendlichen eine Perspektive für sich sehen und nicht nur abhängen.“ Das Thema Rassismus sei kaum ein Problem, da einige der Jugendlichen selbst einen Migrationshintergrund hätten, sagt der Streetworker. Andreas Ledderhose ist in Kassel aufgewachsen und hat schon im Studium der evangelischen Theologie gemerkt, dass er damit nicht sein Brot verdienen will. So wurde er Streetworker. Bevor er nach Grünstadt kam, war er unter anderem in Stade bei Hamburg und in Hockenheim tätig. In Grünstadt hat er sich, wie er sagt, schon gut eingelebt. Die Pfälzer seien zugänglicher als die Leute im hohen Norden, findet Ledderhose. Ledderhose arbeitet in Vollzeit und kümmert sich mit fünf weiteren Kolleginnen und Kollegen im Haus der Jugend, das zum Verein Offene Jugendarbeit Leiningerland gehört, um die jungen Leute. Des Weiteren ist er mit dem Spielmobil, das der Verein besitzt, an Schulen unterwegs und ebenfalls im Haus der Jugend oder im Jugendtreff in Dirmstein anzutreffen. In Zukunft möchte er ein Präventionsprojekt mit der Polizei entwickeln und ein Anti-Aggressionstraining anbieten. Zudem plant er weitere Kurse für Selbstbehauptung und Sportkurse mit verschiedenen Sportarten, die nachts, also von 22 bis 24 Uhr, stattfinden sollen. Kontakt Der Verein Offene Jugendarbeit Leiningerland bietet für Kinder und Jugendliche im Haus der Jugend im Kreuzerweg 6 in Grünstadt Freizeitmöglichkeiten an. Geöffnet ist das Jugendhaus an den Werktagen von 14 bis 18 Uhr. Die Sprechzeiten von Streetworker Andreas Ledderhose im Haus der Jugend sind Montag, Mittwoch und Freitag, 14 bis 16 Uhr, oder nach telefonischer Absprache, Telefon 0152/08949935, E-Mail-Adresse hdj-gruenstadt@acor.de

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