Frankenthal Zulassungen: Kleine Motoren auf dem Vormarsch

Autos mit Hybridantrieb haben neben einem Verbrennungs- auch einen Elektromotor an Bord.
Autos mit Hybridantrieb haben neben einem Verbrennungs- auch einen Elektromotor an Bord.

Dicke Dinger oder kleine Kraftpakete? Ein Blick unter die Haube zeigt: Großvolumige Motoren sind unter den in der Stadt angemeldeten Pkw in der Minderheit. Lediglich 14,91 Prozent der Autos verfügen nach der jüngsten Bestandsanalyse des Kraftfahrt-Bundesamts über einen Antrieb mit mehr als zwei Litern Hubraum.

35,35 Prozent der hier zugelassenen Pkw werden von Motoren mit weniger als 1,4 Litern Hubraum befeuert. Wie der Zeitungsdienst Südwest (ZDS) berichtet, liegt der Großteil der privat oder betrieblich genutzten Fahrzeuge in der Klasse zwischen 1400 und 1999 Kubikzentimetern. Hybrid-Autos, die neben dem Elektro- auch einen Verbrennungsmotor an Bord haben, sind in der Statistik mit eingerechnet. In der „Bundesliga“ der hubraumstarken Motoren mit zwei Litern und mehr Volumen liegt Frankenthal auf Platz 116 von 400 Städten und Landkreisen, die in der Analyse berücksichtigt worden sind. Spitzenreiter ist der Kreis Starnberg mit einem Anteil von 20,93 Prozent.

Nicht unbedingt leistungsarm

Der Pkw-Bestand – darunter fallen alle Autos vom Oldtimer bis zur Neuzulassung – spiegelt laut ZDS recht genau wider, wonach Führerscheininhabern der Sinn steht und was sie sich leisten können. In Frankenthal nahm die Anzahl der Autos mit Motoren unter 1,4 Litern von 2021 auf 2022 um 24 auf 9531 Pkw zu. Die Anzahl der Fahrzeuge in der Klasse 1400 bis 1699 Kubik sank um 283 auf 13.192 (48,92 Prozent). Bei den Autos mit mehr als zwei Litern Hubraum ist ein Rückgang um 134 auf 4020 Fahrzeuge (14,91 Prozent) zu verzeichnen.

Wobei kleine Motoren heute nicht automatisch leistungsarm sein müssen. Moderne Turbomotoren haben inzwischen alle gängigen Hersteller im Programm. Als ein Beispiel führt der ZDS den 1,0-Liter-EcoBoost-Motor von Ford an, der mit drei Zylindern auf eine Leistung von 140 PS kommt und in mehr als einem Viertel aller in Europa verkauften Fahrzeuge der Marke vom Kleinwagen Fiesta bis zum Transporter Transit verbaut wird. Die Autogröße sei deshalb nicht mehr der alleinige Maßstab für den Treibstoffverbrauch.

Ablesbare Daten

Wie hoch der in der Praxis wirklich ist, kann uns der Bordcomputer verbindlich sagen, der seit Anfang 2021 in jedem neu zugelassenen Pkw eingebaut sein muss. Das gesetzlich vorgegebene „Onboard Fuel Consumption Monitoring“ (Abkürzung: OBFCM, zu deutsch: Spritverbrauchsüberwachung) misst den Kraftstoffverbrauch bei Verbrennern und den Stromverbrauch bei Plug-In-Hybriden. Bei reinen Elektroautos werden diese Daten über die gesamte Lebensdauer im Fahrzeug gespeichert. Aktuell sind die Fahrzeughersteller verpflichtet, die Daten über ihre Vertragswerkstätten bei jeder Wartung oder Reparatur zu erheben.

Aber wird das auch ausgewertet? Was sich der Bordcomputer alles merken kann, könne über die Emissionsschlüsselnummer „36AP“ im Fahrzeugschein (Feld 14.1) herausgefunden werden, teilt der ADAC mit. Und das könnte beim nächsten Gebrauchtwagenkauf für Fahrzeuginteressenten nützlich sein. Bei einem jungen Gebrauchten lässt sich anhand der Fahrzeugdaten ablesen, ob der Vorbesitzer ein Raser oder ein ruhiger Autofahrer war.

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