Frankenthal Wie eine alte Dampflock

In der ersten Halbzeit hatte es nicht nach einem Punktgewinn für den VfR ausgesehen; hier Fatjon Syla (links) mit SV-Spieler Jan
In der ersten Halbzeit hatte es nicht nach einem Punktgewinn für den VfR ausgesehen; hier Fatjon Syla (links) mit SV-Spieler Janosch Diemer.

Die Fußballer des VfR Frankenthal spielten gestern beim 2:2 (0:2) gegen den Bezirksliga-Zweiten SV Ruchheim eine überzeugende zweite Halbzeit. Dank der Leistungssteigerung bleibt der Aufsteiger im dritten Spiel in Folge ungeschlagen. Die VfR-Spielertrainer Halil Kaya und Tobias Winsel erhoffen sich von der kleinen Serie Schwung für die anstehenden Partien gegen Tabellennachbarn.

«Frankenthal.»Der VfR erinnert seit einigen Spielen an eine alte Dampflock. Genau wie diese benötigen die Frankenthaler einige Zeit, bis sie in Schwung kommen. So war es auch gestern wieder. Es dauerte bis zum Seitenwechsel, ehe der VfR unter Volldampf Fahrt aufnahm. „Wir haben zunächst nicht so gestanden, wie wir uns das eigentlich vorgestellt hatten“, bekannte Halil Kaya nach der Partie. „Wie die Mannschaft aber mittlerweile Rückschläge wegsteckt und immer an sich glaubt, das ist schon stark – Hut ab dafür“, lobte er sein Team. Gefährlich wurde es für die in der ersten Halbzeit oftmals zu tief stehenden Gastgeber immer dann, wenn die Ruchheimer – wie beim Führungstreffer – Tempo in ihr Spiel brachten. Nach einem Ballgewinn schalteten die Gäste blitzschnell um und schickten Fabrizio Moncada auf die Reise. Und der Bruder von VfR-Spieler Giuseppe Moncada ließ sich diese Gelegenheit nicht entgehen und netzte zum 0:1 ein (7.). Nachdem die Frankenthaler, die den Ball nach dem verunglückten Klärungsversuch von SV-Spieler Hüseyin Coskun schon hinter der Linie wähnten (29.), allmählich den Vorwärtsgang gefunden hatten, schlugen erneut die Gäste zu. Der Unparteiische Ali Tam zeigte nach einem vermeintlichen Foulspiel an Ruchheims Torjäger David Gerner auf den Punkt. Den folgenden Strafstoß verwandelte Emre Efe souverän (44.). Doch das zweite Tor tat den Ruchheimern nicht gut. „In der zweiten Halbzeit haben wir lange Zeit zu lethargisch verteidigt und uns gerade im defensiven Zentrum den Schneid abkaufen lassen“, bemängelte SV-Trainer Tobias Ehrenberg das Spiel seiner Mannschaft nach dem Seitenwechsel. Ganz anders der VfR: Mit viel Einsatz setzten die Frankenthaler die Gäste früh unter Druck. „Wir haben schon in der ersten Halbzeit gemerkt, dass sie Fehler machen, wenn wir sie früher und schneller anlaufen“, berichtete Matteo Randazzo. Der Mittelfeldmotor der Frankenthaler sollte im weiteren Spielverlauf noch eine wichtige Rolle spielen. Doch der Reihe nach: Es lief erst die 52. Minute, als sich die Gastgeber für ihre Mühe belohnten. Der umtriebige VfR-Kapitän Patrick Corell verwertete einen Eckstoß von Florian Kaiser per Kopf – 1:2. Sechs Minuten später war es wieder eine Standardsituation, aus der der VfR Kapital schlug. Kaiser brachte einen Freistoß scharf in die Mitte, woraufhin der Ruchheimer Mahmud Harb den Ball nicht unter Kontrolle bekam. Nutznießer war Randazzo, der den Ausgleich erzielte. „Es war unheimlich wichtig, dass wir hier auf den zweiten Ball fokussiert waren“, sagte der zweite Spielertrainer des VfR, Tobias Winsel. Bedanken durften sich die Gastgeber letztlich aber auch bei ihrem Schlussmann Maximilian Schäfer, der den Punktgewinn gegen nun wieder deutlich lebendiger agierende Gäste mehrfach festhielt. „Die vergangenen drei Spiele hat uns keiner etwas zugetraut. Doch wir haben gleich fünf Punkte geholt. Diesen Schwung wollen wir nun mitnehmen“, sagte Kaya mit Blick auf die Duelle gegen die Tabellennachbarn Freimersheim, Deidesheim und Knittelsheim. so spielten sie VfR Frankenthal: Schäfer - Braun (82. Okan Arslan), Corell, Kaya, Gabriel Arslan - Randazzo, Sen - Giuseppe Moncada, Kaiser, Syla (86. Sezgin) - Renner (76. Winsel) SV Ruchheim: Hasan - Thiel, Loch, Coskun, Büyüköztürk - Efe, Harb - Hauptmann (76. Marc Rech), Diemer, Fabrizio Moncada - Gerner Tore: 0:1 Fabrizio Moncada (7.), 0:2 Efe (44., Foulelfmeter), 1:2 Corell (52.), 2:2 Randazzo (58.) - Gelbe Karten: Gabriel Arslan, Renner - Coskun - Beste Spieler: Randazzo, Corell, Schäfer - Hasan, Efe, Fabrizio Moncada- Zuschauer: 70 - Schiedsrichter: Tam (Heidelberg).

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