Frankenthal Was den CSV mit Huub Stevens verbindet

Dem ehemaligen Bundesligatrainer Huub Stevens wird ein Spruch zugeschrieben, den er in seiner Schalker Zeit zum Besten gegeben haben soll und der mittlerweile zum geflügelten Wort geworden ist: Die Null muss stehen. Was sie damals auch meistens tat. Die Null steht auch beim CSV Frankenthal aus der B-Klasse Rhein-Pfalz Nord – allerdings auf der falschen Seite. Nach drei Spielen hat der CSV noch kein Tor geschossen. 0:1, 0:2 und jetzt 0:4 hießen die Ergebnisse. „Dann kommt jetzt hoffentlich kein 0:8“, sagt Spielertrainer Mario Weber. Den Humor haben sie beim CSV offensichtlich nicht verloren, wohl aber ihren Torjäger. Dennis Weber, ein Bruder des Trainers, wurde nicht nur beim 0:4 gegen den TSV Eppstein vermisst. Im Sommer ging der Stürmer zum Landesligisten VfR Frankenthal. Seine Abschlussqualität aus der Runde 2013/14 (30 Tore) fehlt, was gegen Eppstein deutlich wurde. Beim Stand von 0:1 hatten die Gastgeber eine riesige Ausgleichschance, die aber kläglich vergeben wurde. „Kurz danach haben wir das 0:2 bekommen, und dann war es schwer, ins Spiel zurückzufinden“, verdeutlicht Weber. Sein Team habe derzeit die Seuche. Andy Weber (Kreuzbandriss) und Jakob Domke (Hüftverletzung) fallen langfristig aus, und gegen die Eppsteiner mussten zwei Mann verletzt raus. Da nach einer dritten Auswechslung und einer weiteren Verletzung das Wechselkontingent erschöpft war, musste der CSV Frankenthal die Begegnung mit zehn Akteuren beenden. „Es wird eine schwierige Spielzeit, dennoch bin ich sicher, dass wir noch in Tritt kommen werden“, ist der 26 Jahre alte Spielertrainer optimistisch. Ein Saisonziel hat Weber wie in der vergangenen Serie, als der CSV lange um den Aufstieg mitspielte, aber bewusst nicht ausgegeben. Beim TSV Eppstein herrscht hingegen Freude über den zweiten Saisonsieg, mit dem sich das Team auf Platz fünf verbesserte. Mann des Tages war Dominik Maginot, der nach dem schönen Führungstreffer von Benjamin Waldmann drei Treffer nachlegte. Den ersten per Freistoß. „Dominik hat sich einfach den Ball geschnappt und geschossen“, berichtet Trainer Tobias Hinkel. Maginots Freistoß zum 2:0 zischte flach unter der komplett hochspringenden Mauer hindurch ins Netz. Wenn es gewollt war, war’s super. Jedenfalls hat das Tor dem Stoßstürmer des TSV ordentlich Selbstvertrauen gegeben. Als er im Strafraum gefoult wurde, pfiff der Schiedsrichter Elfmeter. Laut einer alten Fußball-Weisheit soll der Gefoulte den Elfmeter nicht schießen. Geschenkt. Maginot lief an und verwandelte. „Souverän“, wie Hinkel bestätigte. Das Sahnehäubchen war das 4:0. Laut Trainer eine super Kombination mit drei Doppelpässen wie aus dem Lehrbuch. Und der, der den Ball schließlich über die Linie bugsierte, war – wer könnte es anders sein – Dominik Maginot. Für den 33-jährigen Hinkel, ein „Urgestein“ des TSV, der im Sommer die Erste Mannschaft übernommen hat, ist der Sieg kein Grund abzuheben. „Wir sind im Umbruch. Wenn es ein Platz im oberen Drittel wird, sind wir zufrieden“, sagt der Übungsleiter. Übrigens: Um noch einmal auf Dennis Weber zurückzukommen. Der hat bei der 1:4-Niederlage des VfR in Alzey nach Angaben der Gastgeber die Rote Karte gesehen. Damit konfrontiert, kann es Bruder Mario gar nicht glauben. „Dennis ist ein fairer Sportsmann. Das ist eigentlich unmöglich.“ Eine Rückfrage bei VfR-Spielleiter Axel Bickert bestätigte die Ahnung von Mario Weber. Nicht sein Bruder Dennis, sondern Florian Lutz sah die Rote Karte. Weber hat die Rückennummer 21, Lutz die 27 – das kann man schon mal verwechseln.

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