Frankenthal Viel Taktik und ein spätes Tor

Dirmstein. Im Nachholspiel der Fußball-A-Klasse lieferten sich der TuS Dirmstein und die DJK Eppstein am Mittwochabend eine Partie auf Augenhöhe. Auf beiden Seiten dominierten die Abwehrreihen. Weil in vorletzter Minute ein Tor fiel, mit dem niemand mehr gerechnet hatte, hieß es am Ende 1:0 (0:0) für die Gastgeber, die auf Tabellenplatz drei kletterten.

Beide Mannschaften waren mit großen Erwartungen ins Spiel gegangen. Dirmstein wollte mit drei Punkten seine letzte Chance auf den möglichen Aufstieg wahren. Die Aussicht: Mit einem Sieg würde die Elf von Kai Schäfer bis auf sieben Punkte an den Tabellenzweiten SV Ruchheim heranrücken. Die Eppsteiner hätten dagegen mit drei Zählern den Aufstieg bei dann sieben Punkten Vorsprung auf Rang zwei – bei noch vier ausstehenden Spielen – fast schon sicher gehabt. Zuschauer, die sich im A-Klasse-Spitzenspiel auf einen offensiven Schlagabtausch gefreut hatten, mussten sich jedoch eines besseren belehren lassen. Beide Mannschaften standen gut geordnet in der Abwehr, hielten taktisch diszipliniert ihre Positionen ein und machten dem Gegner die Räume eng. Dirmstein hatte mehr Ballbesitz, spielte aber oft langsam aus der Abwehr heraus und erreichte im Angriff mit wenig Tempo nur wenige Torchancen. Eppstein stand tief und verlegte sich aufs Kontern. Entsprechend brauchten beide Teams fast 15 Minuten bis zum ersten Torschuss. Felix Sembritzki prüfte DJK-Torwart Lars Karr mit einem angeschnittenen Ball aus 19 Metern (13.). Die nächste richtig große Gelegenheit hatte wieder Dirmstein. Stürmer Marc Erbach feuerte aus zwölf Metern von halbrechts auf die lange Torecke, Karr wehrte zur Seite ab und fing dann den Abpraller von Sascha Wermter (42.). Aus der Pause kamen die Gäste mit einem blitzsauberen Spielzug: Cem Tatar schickte Willi Peschechodow mit einem Pass in den Lauf auf der rechten Außenbahn, der Stürmer spielte quer auf seinen Mannschaftskollegen Benjamin Baumann, der in die Hereingabe rutschte und den Ball mit dem Außenrist fünf Zentimeter neben den Pfosten setzte (50.). Auf der Gegenseite spielte sich Erbach mit einem tollen Trick im Strafraum frei, legte auf den eingewechselten Loic Stiens ab, der aus zwei Metern an der Fußabwehr von Lars Karr scheiterte (67.). Die leistungsgerechte Punkteteilung schien endgültig besiegelt, als Stiens plötzlich nach einer kurzen Ecke in den DJK-Strafraum flankte, die Kugel durch die Luft segelte, über die Stirn von Sembritzki und einigen Eppsteiner Verteidigern strich und im Netz einschlug (88.). Dirmsteins Trainer Kai Schäfer lobte seine Mannschaft: „Eppstein hat uns bewusst das Spiel überlassen, und wir haben uns nicht locken lassen, sondern konzentriert bis zur letzten Minute agiert. Zum Schluss haben wir das Tor erzwungen, ein Kompliment an meine Truppe.“ Der Gäste-Coach haderte mit dem späten Gegentor. „Das war eigentlich ein typisches Unentschieden, und diesen Punkt hätten wir verdient gehabt, weil die Jungs toll gekämpft haben“, meinte Uwe Naßhan. „Leider waren wir heute in einer einzigen Situation unaufmerksam.“ (mh)

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