Frankenthal TG schielt auf Platz zwei

91-84313770.jpg

Frankenthal. Es ist das Spitzenspiel an diesem Wochenende in der Südgruppe der Zweiten Feldhockey-Bundesliga: Die TG Frankenthal (Dritter) empfängt am Sonntag, 12 Uhr, den Zweiten, den Münchner SC. Für beide Teams geht es im Prinzip um nichts mehr. Allerdings schielt die Turngemeinde auf den Rang, auf dem die Gäste aus der bayerischen Landeshauptstadt noch stehen.

Die Ausgangslage: Der Münchner SC hat als Zweiter mit 32 Zählern sieben Punkte Vorsprung auf die Pfälzer. Allerdings hat der MSC eine Partie mehr ausgetragen. Wenn die Turngemeinde das Duell am Sonntag für sich entscheidet und München noch ein wenig Federn lässt, könnte noch etwas gehen in Richtung Rang zwei. „Wenn wir den mitnehmen können, sagen wir natürlich nicht nein“, meint TG-Kapitän Timo Schmietenknop. Daher werde vorher auf dem Strohhutfest nicht zu viel gefeiert. „Wir wollen noch so viele Punkte wie möglich holen“, gibt er die Devise für die letzten vier Spiele aus. Allerdings haben die Verantwortlichen bei der TG ein kleines Problem zwischen den Pfosten. Was nichts mit der Leistung der Keeper zu tun hat. Mit Jonathan Metzler steht am Wochenende lediglich ein Torwart zur Verfügung. Oliver Scharfenberger laboriert noch an einer Zerrung. Trotz allem geht Can Yurtseven davon aus, dass es ein schönes Spiel für die Zuschauer wird. „Die Ausgangslage ist die gleiche wie gegen Ludwigsburg vergangenes Wochenende“, sagt der 30-Jährige, der in der Rückrunde an der Seitenlinie die Verantwortung während der Spiele bei der TG trägt. Nicht gefallen beim 8:3-Sieg gegen die Schwaben hat Yurtseven, dass Frankenthal zu lange in Unterzahl agiert hat. Zu viele Grüne und Gelbe Karten habe man sich eingehandelt, teilweise mit drei Mann weniger agiert. „Dann lassen zwangsweise die Kräfte nach.“ Positiv aber sei gewesen, betont Yurtseven, dass die Mannschaft in einer mentalen Stresssituation – die Gäste verkürzten von 0:4 auf 3:4 – bestanden hat. „Wenn die entscheidenden Prozente mehr gefordert waren, haben wir sie gebracht.“ Das seien zehn, 15 Minuten gewesen, in denen falsche Entscheidungen getroffen worden seien, meint Timo Schmietenknop. Der Sieg gegen Ludwigsburg sei am Ende verdient, aber auch etwas zu hoch gewesen. Yurtseven macht keinen Hehl daraus, dass die große Anspannung nicht mehr da ist. Für die TG ist der Klassenverbleib seit einigen Wochen unter Dach und Fach. „Und auch für München geht es um nichts mehr. Es ist schwer, da noch eine Analyse zu bringen“, sagt Yurtseven. Die Gelegenheit wollen die Verantwortlichen bei den Gastgebern nutzen, um weiter die Jungen an die raue Luft in der Zweiten Bundesliga zu gewöhnen. Und vielleicht auch taktisch ein paar neue Sachen zu testen. Ein bisschen Analyse geht dann aber doch. „Gegen den MSC geht es immer zur Sache. Das ist eine qualitativ gute Mannschaft“, sagt Can Yurtseven. Timo Schmietenknop vertraut da auch ein bisschen auf die Vergangenheit. „Wir sind traditionell in München nicht so gut. Dafür hat der MSC bei uns noch nicht so oft gewonnen.“ Mit einem Erfolg könnte die TG auch die 0:1-Hinspielniederlage wettmachen. „Das war eine taktische Partie mit wenigen Chancen auf beiden Seiten“, erinnert sich Yurtseven. Bei der Aufgabe, die drei Punkte gegen München einzufahren, würde eine gute Offensivleistung wie gegen Ludwigsburg helfen. Einer der Stürmer, die für gehörig Unordnung in der Abwehr der Schwaben gesorgt haben, war Paul Zettler. Der 19-Jährige war ob seiner Antrittsschnelligkeit kaum zu stoppen. „Wir wollen Zweiter werden“, sagt er selbstbewusst. Er weiß aber auch, dass es nicht nur auf eine treffsichere Offensive ankommt. „Wir müssen hinten aufmerksam und gut stehen.“ Er schätzt München als solide Mannschaft ein. „Gegen die ist es immer ein großer Kampf. Aber das einzige, was zählt, ist ein Sieg“, sagt der Angreifer selbstbewusst.

x