Frankenthal TG für 70-minütigen Kampf belohnt

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FRANKENTHAL. Die erste Herrenmannschaft der TG Frankenthal kann die kommenden Aufgaben in der Zweiten Feldhockey-Bundesliga Süd etwas gelassener angehen. Nach dem 2:1 (1:1)-Sieg gegen den HTC Stuttgarter Kickers ließ sich die Mannschaft zu Recht von den Fans feiern. Zuvor hatte sie am Samstagnachmittag 70 Minuten lang geackert und gekämpft und die Schwaben verdient bezwungen.

Can Yurtseven hatte tatsächlich noch eine brauchbare Stimme nach dem Abpfiff. Zuvor hatte er über die komplette Spielzeit dem Team auf dem Feld und den Spielern auf der Bank Anweisungen gegeben. Der Mannschaftsrat hat für die Rückrunde die Trainingsleitung übernommen. Nein, als Trainer sehe er sich nicht, hatte der Verteidiger vor der Partie betont. Und doch agierte er mit vollem Einsatz an der Seitenlinie. Seine hauptsächlich gebrauchte Vokabel an diesem Nachmittag war „einfach“. So sollten die Jungs auf dem Platz agieren. Das sei der Fokus in den Übungseinheiten gewesen, verriet Kapitän Timo Schmietenknop. Und so spielte die TG einfach. Klare, einfache Bälle. Und wenn mal was daneben ging oder ein Pass nicht ankam, gab’s aufbauende Worte von Yurtseven. Trotzdem brauchten beide Teams, bis sie im Rhythmus waren. Die TG holte nach einer Viertelstunde ihre erste von zwei Strafecken heraus. Und Johannes Gans tat, was er schon in der Hinrunde zwölfmal getan hatte: Er schoss ein Tor. „Es geht gut weiter“, meinte Gans, der auch für die Entscheidung sorgte (54.). Nach knapp einer halben Stunde kassierte die Turngemeinde den Ausgleich. Die Situation, die zum Gegentreffer führte, beschreibt man wohl in der Regel als „unübersichtlich“. TG-Keeper Jonathan Metzler sah es so, dass der Ball erst an seinen Brustschutz gegangen und dann ins Tor gekullert sei. Ansonsten hatte der Torwart einen sehr ruhigen Nachmittag. Er sah noch fast frisch aus, als er sich des Torwarthelms entledigt hatte. „Das sieht anders aus, wenn ich 20 Schüsse auf den Kasten bekommen habe“, meinte er. So waren es aber kaum zwei. In der 41. Minute fand Jan-Philipp Pätzmann in der Mitte keinen Abnehmer, Lukas Grellmann traf nur das Außennetz (68.). Seine Vorderleute agierten in den Zweikämpfen aggressiv, waren schnell hinter dem Ball und fingen die Angriffe der Kickers früh ab. Kapitän Timo Schmietenknop hielt die Abwehr zusammen und spielte als einziger Feldspieler der TG die kompletten 70 Minuten durch. „Die letzten fünf Minuten waren kritisch. Aber es ging heute nicht anders“, meinte Schmietenknop und grinste. Doch auch die Jungen wie Henry Zettler und Julius Plomer machten ihre Sache gut. Sie sprangen in die Bresche, da Marc Beck und Volker Schwindt verhindert waren. Dass bei der TG niemand leistungsmäßig abfiel, führte dazu, dass die Gastgeber permanent und konsequent durchwechseln konnten. Das tat auch Gäste-Coach Thorben Wegemann. Er wollte eigentlich drei, mindestens aber einen Zähler mitnehmen. Stattdessen trat er die Heimreise mit leeren Händen an. „Vom Ergebnis her bin ich schon enttäuscht. Das Team hat sich aber teuer verkauft.“ Er sah seine Mannschaft im Vorteil und wenige Chancen der TG. Diese Meinung hatte er wohl exklusiv. Denn die Gastgeber hätten das Ergebnis noch höher gestalten können. Etwa durch den quirligen Alexander Cunningham, der ein Zuspiel von Gans knapp verpasste (21.). Oder bei einem sauber vorgetragenen Konter über Cunningham, Philip Schwinn und Gans (61.). Oder bei der zweiten Strafecke, als Christian Trump zweimal mit der Rückhand scheiterte (66.). „Es war eine sensationelle Teamleistung“, lobte Kapitän Timo Schmietenknop. „Darauf können wir aufbauen.“

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