Frankenthal Studie: Wohnungsmarkt „relativ ausgeglichen“

In Deutschland werde zu teuer gebaut, kritisiert Prognos.
In Deutschland werde zu teuer gebaut, kritisiert Prognos.

Der Wohnungsmarkt in der Stadt Frankenthal ist nach Einschätzung des Prognos-Instituts „relativ ausgeglichen“. Generell werde in der Bundesrepublik Deutschland aber „nicht nur zu wenig gebaut, sondern auch zu teuer“, heißt es in einer neuen Studie.

Das Wirtschaftsforschungsinstitut beruft sich bei seiner Einschätzung vorwiegend auf Daten aus den Jahren 2011 bis 2015. 2011 ist das Jahr, in dem sich die Bevölkerungskurve (auch) in Frankenthal gedreht hat: Durch Zuwanderung ist sie seitdem nach oben gegangen. Im Juli 2016 wurde mit 48.801 Einwohnern mit Erstwohnsitz ein neuer Höchststand erreicht (wir berichteten). Die jüngste verfügbare Zahl von Ende Mai dieses Jahres liegt mit 48.780 nur knapp darunter. Bei ihrer Einschätzung, wie ein lokaler Wohnungsmarkt aussieht, betrachten die Prognos-Forscher vor allem zwei Kennzahlen: einerseits die Quote der Zunahme der Haushalte 2011 bis 2015, andererseits die Steigerung des Wohnungsbestands im selben Zeitraum. Ist bei beiden ein „durchschnittlicher Anstieg“ zu beobachten und liegt der Deckungsgrad bei ungefähr 90 Prozent, wird der Markt als „relativ ausgeglichen“ bewertet. Neben Frankenthal gilt diese Einschätzung unter anderem auch für den Rhein-Pfalz-Kreis und die Stadt Worms. Einen „angespannten Wohnungsmarkt“ mit deutlicher Kluft zwischen Angebot und Nachfrage bescheinigen die Forscher unter anderem Ludwigshafen, Speyer und Landau. Eher „stagnierende Nachfrage“ sehen sie in Bad Dürkheim und Neustadt. Regional unterschiedliche Höhen des Mietniveaus, die Entscheidungen beeinflussen können, werden dabei allerdings nicht in den Blick genommen. Am kritischsten ist die Lage laut Prognos in Großstädten wie München, Stuttgart oder Frankfurt. Gerade auch der Mietwohnungsbau finde zum überwiegenden Teil „im hochpreisigen Segment“ statt, halten die Autoren der Studie kritisch fest. Beim sozialen Wohnungsbau und im preisgünstigeren Bereich wachse dagegen die Lücke zwischen Angebot und Nachfrage. „Mieten und Einkommen haben sich entkoppelt“ zitiert Prognos seinen Leiter für volkswirtschaftliche Grundsatzfragen, Oliver Ehrentraut. „Für Haushalte mit niedrigem und mittlerem Einkommen wird es immer schwieriger, bezahlbaren Wohnraum zu finden.“

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