Frankenthal Promedi erweitert Spektrum

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Der 38-jährige Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie Carsten Kantelberg hat an der Seite von Frank Gellweiler die Position des im Oktober 2013 überraschend verstorbenen Promedi-Mitbegründers Jan Ulmer in der Gemeinschaftspraxis übernommen. Ulmer war beim Absturz eines Ultraleichtflugzeugs, das er geflogen hatte, in Winningen nahe Koblenz samt seiner mitgeflogenen Partnerin abgestürzt. Die Orthopädie-Gemeinschaftspraxis im Ärztehaus werde jetzt unter dem Namen Gellweiler, Kantelberg und Kollegen geführt. „Carsten Kantelberg wird als erfahrener Operateur nicht nur konservative Orthopädie anbieten, sondern insbesondere das operative Spektrum der Praxis erweitern können. Neben den bisherigen Operationen an Knie, Hand und Fuß wird er zusätzlich Endoprothesen an Hüfte und Knie, Schulter- und Wirbelsäulenoperationen einsetzen“, kündigte Frank Gellweiler an. Unter einer Endoprothese versteht man ein künstliches Gelenk, das mittels einer Operation in den Körper implantiert wird und ein krankes Gelenk ersetzt. In den meisten Fällen in Deutschland geht es um künstliche Hüftgelenke. Diese Operationen würden in der Stadtklinik ausgeführt. Die Praxis nutze die Infrastruktur des Krankenhauses dafür. Gellweiler räumte ein, dass es zu Überlappungen mit den Angeboten der Stadtklinik kommen werde. „Es gibt aber viele Patienten, die von dem niedergelassenen Arzt operiert werden möchten, der sie behandelt hat“, erläuterte er. Kantelberg sei bisher im Winterberg-Klinikum Saarbrücken Oberarzt in der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie gewesen und habe dort viel operative Erfahrung gesammelt. Die Position im Ärztehaus sei ausgeschrieben worden. Kantelberg habe er empfohlen bekommen. Zum einen bringe er die notwendige Flexibilität für den Alltag einer Orthopädiepraxis mit, zum anderen ergänze er das medizinische Spektrum wie erhofft. Neben seinem neuen Kollegen und ihm selbst gebe es noch zwei Ärzte, die jeweils halb im Promedi und halb in der Stadtklinik arbeiten. Somit umfasse die Orthopädie 24 Mitarbeiter. Das Ärztehaus insgesamt, in dem unter anderem auch eine Physiotherapie-Praxis und eine Apotheke angesiedelt sind, hat 70 bis 80 Beschäftigte. Angesprochen auf die Parkplatzprobleme, die es bei der Stadtklinik gibt, antwortete Gellweiler, dass es zu Stoßzeiten immer wieder dazu komme. Die Probleme, einen freien Platz beim Krankenhaus und dem Ärztehaus zu finden, seien aber immer noch geringer als in der Innenstadt. „Ärgerlich ist aber, dass der Parkplatz auch zweckentfremdet wird. Zum einen wird er von manchen als Mitfahrerparkplatz benutzt. Zum anderen gibt es leider auch immer wieder Stadtklinik-Angestellte, die dort parken, obwohl sie dies nicht sollen“, kritisierte Frank Gellweiler. Er spricht sich dafür aus, den Parkplatz zu bewirtschaften. „Solange dies nicht geschieht, ändert sich nichts.“ Eine kleine Gebühr sei für den einzelnen Patienten nicht schlimm, sorge aber dafür, dass die unerwünschten Dauerparker wegblieben. Die Situation sei insgesamt aber nicht gravierend. Beschwerden von Patienten über die zu seltene Busanbindung in die Stadt und zum Bahnhof gebe es dagegen keine mehr. Eine Umfrage unter Promedi-Besuchern habe keinen Bedarf für ein Shuttle-Taxi ergeben. Ein neuer Mieter werde voraussichtlich demnächst im Ärztehaus einziehen. Die Zusage liege fest vor, ein Vertrag sei jedoch noch nicht unterschrieben, sagte Gellweiler. Daher könne er die Fachrichtung noch nicht nennen. Damit bleibe nur noch eine Fläche im Promedi unbelegt. (tb)

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